Friday, July 27, 2007

Oskar lässt das Sausen nicht

Als Oskar Lafontaine seinerzeit fluchtartig SPD-Vorsitz und Ministeramt fahren ließ, sich in seinem Palast der sozialen Gerechtigkeit verbarrikadierte und eine halbe Ewigkeit lang jede Stellungnahme verweigerte, wurde ihm das zur Last gelegt. Heute wäre man einfach nur froh, wenn er endlich mal die Klappe hielte:

http://www.welt.de/politik/article1059243/Terrorgefahr_durch_Afghanistan-Einsatz.html

Neue Post von Abu Mazen

Lieber Olmi,

zunächst einmal: herzlichen Dank für die 1000 Sturmgewehre! Ich kann allerdings nicht dafür garantieren, dass meine Leute sie nicht eines Tages auf euch richten, das hab ich dir schon mal gesagt und sag es jetzt noch einmal – nicht dass es hinterher heißt, ich hätte dich nicht vorgewarnt. Vielleicht erinnerst du dich an die Tunnelunruhen anno 1996. Der Hasmonäer-Tunnel, der die Statik der Al-Aqsa-Moschee gefährden sollte? Ach, was haben wir gefeixt! Warst du damals nicht Bürgermeister von Jerusalem?

Ich bin wirklich sehr erleichtert, dass du mir unter die Arme greifst. Damit du siehst, wie ernst es mir diesmal ist, habe ich mich daran gemacht, eine neue Plattform für die PA zu entwerfen, in der das Wort „bewaffneter Kampf“ erstmals außen vor gelassen wird. Geilomat, Alter, was? Gerade mal 14 Jahre nach Oslo!

War gar nicht so leicht für mich, die anderen zu überzeugen. Ich glaub’, ohne eure Razzien in der Westbank und den Arschtritt von Haniye in Gaza wären die auch heute noch nicht dazu bereit. Als ich zum erstenmal sagte, dass wir ernsthaft Frieden mit Israel anstreben sollten, wurde ich noch angekuckt als hätte ich in einem Restaurant in Damaskus einen Golan-Wein bestellt.

Mach dir keine Gedanken, dass Mescha’al den Russen gesagt hat, es gebe keinerlei Hindernisse für eine Zusammenarbeit zwischen uns und der Hamas. Der erzählt viel, wenn der Tag lang ist. Ich fürchte aber, Lawrow hat es ihm abgekauft. Anders als die anderen Mitglieder des Quartetts hält der Iwan die Hamas ja nicht für eine Terrororganisation. Ha! Was müssen die Brüder denn noch alles anstellen?! Eher würde ich den Zeugen Jehovas die Tür öffnen als dieser Bande. Jedenfalls halte ich die mal schön fern von der Macht. Wenn meine Wahlrechtsreform erstmal durch ist, gibts ganz lange Gesichter in Gaza. Zugelassen werden nur Parteien, die nicht mit HA anfangen und mit MAS aufhören oder sowas in der Art. Vielleicht mach´ ich es auch so wie Abu Ammar und suche mir eine unbekannte Omi, die pro forma gegen Fayyad kandidiert. Das ist Demokratie, Palestinian Style!

Du siehst, ich tu’, was ich kann. Nur mein bewaffneter Arm zuckt gelegentlich. Ärgert mich ja selbst! Am liebsten wär’ mir eigentlich die komplette Demilitarisierung. Den Leuten hier kannst du doch nicht mal Messer und Gabeln überlassen, ohne dass es Tote gibt. An eurer Stelle würde ich nur die Versorgung aus der Luft zulassen, aber bitte ausschließlich mit Fingerfood. Wir würden alle ruhiger schlafen.

Ach, Ehud, alles in allem geht es mir schon viel besser. Du bist wirklich ein feiner Kerl! Werde dem Esel noch ein paar Leckerlis für dich und deine Familie in die Satteltasche stecken.

Salaam, Chabibi!
Dein Mahmud

P.S. Als du neulich die Gefangenen frei gelassen hast, mussten die doch alle unterschreiben, sich künftig nicht an Terroraktionen zu beteiligen, oder? Ich würde da an deiner Stelle nicht drauf bauen. Bin zwar nicht wirklich koranfest, aber es gibt da wohl so was, das nennt sich "taqqiya". Das haben diese Typen jedenfalls immer wieder gesagt und gelacht, als sie sich abgeklatscht haben. Irgendwie ist da was faul. Sag' ich dir von Freund zu Freund.

Thursday, July 26, 2007

Guns 'n Roses für Palästina

Die Regierung Olmert hat die Lieferung von 1000 Sturmgewehren an die Fatah genehmigt. Außerdem berichtet Ha'aretz, dass Israel mit einem Palästinenserstaat einverstanden wäre, der 90 Prozent der Westbank umfasst, mit einer Tunnelverbindung zum Gazastreifen und Jerusalem als Hauptstadt.

Nicht schlecht für ein Land, dem man fortwährenden Landraub und Entrechtung der vermeintlichen Ureinwohner ebenso unterstellt wie die Weigerung, den Palästinensern einen eigenen Staat zuzugestehen, gern auch mal eine zünftige Vertreibung im Schatten des Irak-Krieges oder gar einen neuen Holocaust.

Nun darf man auf eine Gegenleistung Abu Mazens gespannt sein. Bisher erschöpfte sich die allerdings eher darin, die Liquidierung einer "ticking bomb" als Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu brandmarken. Aber wie wär's denn mal mit einer Ansprache an die Palästinenser, in denen das Wort Kompromiss vorkommt, falls es das im Arabischen überhaupt gibt? Oder der Verzicht auf das absurde "Rückkehrrecht"?

SoE berichtet weiter.

Wednesday, July 25, 2007

Wo Bin Laden immer noch King im Ring ist

Nach einer aktuellen Umfrage ist seit 2002 in sieben von acht untersuchten muslimischen Ländern die Zustimmung zu Selbstmordanschlägen zurückgegangen, meldet WELT online. Als „oft oder manchmal gerechtfertigt“ sahen sie noch neun Prozent der Pakistaner; vor fünf Jahren lag die Rate bei einem Drittel. Im Libanon fiel die Quote von 74 auf 34 Prozent. Interessant, wie sich der Blickwinkel verschiebt, wenn's erstmal im eigenen Land knallt.

Und wer bildet mal wieder die unrühmliche Ausnahme?

You name it: die Palästinenser. Sie stimmen zu 70 Prozent Terrorattentaten zu. Auch die Unterstützung für Bin Laden blieb bei den Palästinensern mit 57 Prozent vergleichsweise hoch. Nun ja, was will man von einem Volk erwarten, dem Kreaturen wie Arafat und Sheich Yassin als charismatische Führer galten und das eine religiös-faschistoide Terrorbande an die Regierung wählte? Zeige mir deine Idole, und ich sage dir, wer du bist.

Wenn also demnächst jemand zu wissen begehrt, woran eine Lösung des Nahost-Konflikts (der im übrigen nicht mit dem israelisch-palästinensischen deckungsgleich ist) immer wieder scheitert: Hier ist die Antwort, pure & simple.

Tuesday, July 24, 2007

Schlag! Mich! Ans! Kreuz!

Was es nicht alles gibt! Eigentlich denkt man ja, dass sich der lammfromme christliche Glaube nicht mit der Neigung zu sadomasochistischen Praktiken verträgt, aber offensichtlich gibt es Leute, die beides mühelos unter einen Hut bekommen: Wie WELT online zu entnehmen ist, existiert seit acht Jahren ein „Arbeitskreis SM und Christsein“, der auch schon auf zwei Kirchentagen präsent war. Bundesweit zählen rund 100 SM-Anhänger zu diesem Kreis. Auch einige Pastoren sollen darunter sein, die sich aber nicht outen wollen. „Gesprochen wird über Bibelstellen, in denen es um Macht, Ohnmacht und Führung geht. Aber auch über Ehebruch, Sexualität und Nächstenliebe wird diskutiert.“

Veranstaltungen, bei denen man gern mal als Fliege an der Wand kleben würde. Wie hat man sich so etwas im Detail vorzustellen? Wird darüber gesprochen, ob Jesus die von römischen Legionären vollzogene Geißelung vielleicht genossen hat? Denkt man über alternative Verwendungsmöglichkeiten von heißem Kerzenwachs nach? Schaut sich die ganze Gruppe Mel Gibsons „Die Passion Christi“ an und gerät dabei in Stimmung?

Mysterien des Glaubens.

Schlagzeile des Tages

"Vatikan und Hamas begrüßen AKP-Sieg"
(DIE WELT)

Monday, July 23, 2007

Unruhen in Tel Aviv

Die "Out"-Tabelle auf der letzten Seite von BILD zeichnet sich für gewöhnlich dadurch aus, dass sie hässliche Dinge oder unsympathische Verhaltensweisen auflistet, die nie zeitgemäß waren. Selten geht es um wirklich aktuelle Trends. Heute ist "Angst vor Urlaub in Israel" out. Eigentlich erfreulich, aber die Begründung stimmt dann doch nachdenklich: "Trotz Unruhen sind Jerusalem & Tel Aviv coole Lifestyle-Citys." Jerusalem – eine coole Lifestyle-City? Und "Unruhen"? In Jerusalem und Tel Aviv? Zeit für unseren Israel-Korrespondenten Rowlf the Dog, zu diesen kühnen Behauptungen Stellung zu nehmen.

Friday, July 20, 2007

Eine Woche im Leben des Ismail H.

Liebes Tagebuch,

wieder liegt eine harte Woche vor mir. Termine ohne Ende. Und was, wenn die Zionisten Ernst machen und eine Großoffensive starten? Dann reibt sich Abu Mazen in Ramallah die Hände. Was mit dem Mann los ist, weiß ich auch nicht. In seiner Doktorarbeit hat er noch den Holocaust geleugnet und heute lässt er sich von Olmert die Geldscheine in den Ausschnitt stecken. Wahrscheinlich nimmt er mir die Machtergreifung übel.

Sonntag

Schlecht geträumt: Bin im Auto unterwegs und plötzlich taucht ein Apache-Helikopter im Rückspiegel auf. Dann ein Knall, und ich wache schweißgebadet auf. Sowas träume ich öfter. Kein Wunder. Dauernd hast du auf der Hut zu sein, wenn dir dein Leben lieb ist (jedenfalls lieber als den labilen Typen, die Aswad für unsere Märtyreroperationen anwirbt). Die Limousine muss noch erfunden werden, die einer Hellfire-Rakete standhält. Ashraf hat gerade einen schicken Mehrtürer (ha! Mehrtürer! Ich könnt’ mich nass machen!) beschafft, erst gestern in Tel Aviv geklaut, wird gerade umgespritzt. Ich überlege allerdings ernsthaft, auf den Esel umzusteigen, der ist vielleicht nicht so leicht zu treffen. Aber was macht das für einen Eindruck auf die Leute? Mein Handy habe ich auch schon ewig nicht mehr genutzt. Willkommen im 19. Jahrhundert. Alles Scheiße hier.

Montag

Schon wieder ein parfümierter Brief von Helga Baumgarten! Die Tante geht mir inzwischen ganz schön auf die Nerven. Und dass sie trotz ihres bedenklich klingenden Namens nicht jüdisch ist, hat sie mir jetzt zum wohl 20. Mal versichert. Eines ist mal klar: Sobald ich die Westbank unter Kontrolle habe, wird diese Schnepfe einem bedauerlichen Unfall zum Opfer fallen. Bis dahin soll sie halt noch einige Interviews geben, vielleicht sind die Europäer ja wirklich genauso unterbelichtet wie sie. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Aswad hat mir erzählt, dass die Ägypter langsam Gefallen an der teuflischen Idee der Zionisten finden, einen Wassergraben bei Rafah zu ziehen, um unseren Waffennachschub durch die Tunnels zu unterbinden. Mubarak will wohl sogar noch Piranhas darin aussetzen. Elender Verräter. Warte nur ein Weilchen, dann knüpft die Muslimbruderschaft dich auf.

Dienstag

Termine, Termine. Heute war irgend so ein Fuzzi einer deutschen Öko-Partei da. Aswad hat ihn ein wenig herumgefahren, und dieser Idiot hat sich mehrmals verschnupft über „Atomkraftwerke in jedem Dorf“ geäußert. Verwechselt doch tatsächlich Moscheen mit Reaktorkuppeln und Minarette mit Kühltürmen! Man muss sich nur unsere Unterstützer ankucken, dann weiß man, wie es um uns steht.

Diese Solidaritätsbesuche deprimieren mich zutiefst. Vor zehn Minuten habe ich diesen José Bové verabschiedet. Komischer Vogel. Ist ein Globalisierungsgegner und kann offenbar ganz gut davon leben. Damals ist er zum Alten in die Muqata gepilgert, und jetzt eben zu mir. Bringt mir nur nichts.

Habe meine Kinder al-Aqsa-TV kucken lassen. Fragt mich meine Jüngste doch tatsächlich, warum Nahoul die Biene genau dasselbe sagt wie ich (auf Arabisch jedenfalls), nur eben mit Piepsstimme. Das sei „sooo langweilig“. Musste natürlich ohne Abendbrot ins Bett, die Göre.
Gebe aber zu, dass sie eigentlich Recht hat, die Sendung „Pioniere der Zukunft“ ist grottenschlecht gemacht. Sowas würden die in Europa nicht mal im Unbegabtenschaufenster der Offenen Bürgerkanäle bringen. Nicht sendefähig, sowas. Werde Sharif auftragen, dass er den Sendeleiter erschießt und das Konzept umstellt. In einer Kindersendung muss es auch mal was zu lachen geben! Vielleicht kann man ja zwischendurch mal Bilder von zerfetzten zionistischen Linienbussen einspielen, oder vom einstürzenden WTC. Muss ich mich denn hier um alles kümmern?

Mittwoch

Ulrike Putz vom SPIEGEL fragt in einem Anflug von journalistischer Neugierde an, was es mit unserem beliebten Slogan „Palästina gehört uns, die Juden sind unsere Hunde“ auf sich hat. Habe sie daran erinnert, dass der Hund schließlich der beste Freund des Menschen ist, wie man bei ihr zu Hause wohl sagt. Das hat sie beruhigt. Sie meinte sogar, wahrscheinlich würden die Juden diese verklausulierte Liebeserklärung mal wieder nicht verstehen. Die Putz! Die frisst mir wirklich aus der Hand.

Popelige Demo in Tel Aviv, Avnery mit zwei Dutzend Sympathisanten. Dieser Heini ist auch ein Phänomen. Der war so scharf auf Abu Ammar, dass er damals unbedingt seine Kefiya als Schnuffeltuch haben wollte. Drei Tage hat er Rotz und Wasser geheult, als der Alte in Paris abgenippelt ist.

Der Gestank auf den Straßen ist unerträglich. Gibt’s neben Gaza eigentlich noch eine Großstadt ohne Müllabfuhr? Muss Adnan und seinen Männern sagen, dass sie auf dem Weg zum nächsten Waffenschmuggel mal ein paar Abfalltüten mit rausnehmen.

Fragt mich die Jüngste doch tatsächlich, ob sie auch Märtyrerin werden soll. Um Gottes Willen! Die Kleine sieht zuviel fern.

Donnerstag

Wieder ein Tag ohne Erfolgserlebnis. Dieser verschissene Zaun! Und dann lassen sich Safwah und Aisha auch noch am Checkpoint Eres mit Sprengstoffgürtel schnappen. Frauen! Zurzeit läuft wirklich gar nichts zusammen.

Kein Wunder, dass die Umfragen in den Keller gehen. Aswad meinte schon, ich solle mir einen Imageberater zulegen und auf Abu Ammar machen. Ja was denn? Soll ich mir jetzt die Lippen aufspritzen lassen und mit den Augen kullern? No way, folks. I do it my way! Wenngleich ich schon was von der alten Schwuchtel gelernt habe. Im Kurs „Lügen ohne rot zu werden“ hab ich den zweiten Platz gemacht, knapp hinter Erekat. Danke, Yassir!

Presseschau heute der Super-GAU: Putz schreibt auf SPIEGEL online von „gemäßigten Kräften in der Hamas“ – und angeblich bin ich auch dabei! Ja, ist die denn völlig wahnsinnig? Das kann mich hier das Leben kosten! Masha’al ist natürlich fein raus.

Und dann Ha’aretz. Amira schreibt herzzerreißend über das Leiden meines Volkes. Hab ich gar nicht gewusst, dass es den Leuten hier so dreckig geht. Das treibt einem wirklich das Wasser in die Augen.


Freitag

Komme eben vom Freitagsgebet zurück. Herrschaften, war das öde! Jedesmal die gleichen Parolen: Tötet die Juden, die Feinde Allahs und des Propheten! Jihad, Jihad! Hab ja kein Problem damit, aber vielleicht sollten wir ein bisschen vorsichtiger sein, die Zionisten bringen es fertig und tapen die Veranstaltung wie damals in Johannesburg. Und plötzlich sind wir wieder „militant“ und ich muss Lüders und Steinbach anrufen, damit sie den Pressefritzen was von „Jihad im Sinne von religiöser Anstrengung“ erzählen.

Eben Thorsten Schmitz getroffen. Ich sag’ „Gaza!“ und bei ihm geht gleich der Speichelfluss los. „Na“, frag ich, „was ist Gaza?“. Sagt er: „Das größte Freiluftgefängnis der Welt“. Brav, Junge. Mach’ ich mir immer einen Spaß draus. Für meinen Geschmack hat er die Metapher in seinen Kommentaren allerdings schon überstrapaziert.

Gleich noch zu Shalit. Werde ihm sagen, dass wir uns für seine Befreiung einsetzen. Meine Güte, bin ich heut’ zynisch drauf.

Samstag

Bei Allah, die Juden haben Aswad erwischt, als er sich gerade zum Kacken auf der Klobrille niederließ. Wieder ein verdammter Apache-Hubschrauber. Irgendwo in meinem engsten Umfeld muss jemand sitzen, der den Zionisten alle möglichen Informationen steckt. Verstehe allerdings nicht, warum ausgerechnet diese geldscheffelnden Wucherjuden jedesmal eine Million Dollar investieren, um eine einzige Person auszuschalten, statt uns einfach eine 100-Kilo-Bombe aufs Haupt zu werfen. Die spinnen, die Juden. Aber mir solls recht sein.

Der Vermittler lässt ausrichten, dass Olmert zu einem Deal wg. Shalit bereit ist. Wieviele Gefangene ich freigelassen haben wolle. Tja, was soll ich da sagen? Dass 1000 Hamas-Leute einen Juden wert sind? Dann kann ich doch nie wieder von Gesprächen auf Augenhöhe reden. Wieder so ein hinterfotziger Trick der Zionisten.

Habe gerade eine Erklärung herausgegeben, in der ich die näheren Umstände von Aswads Tod verschweige. Das deprimiert mich alles hier.

Gerade ein wenig in „Mein Kampf“ geblättert. Der Typ hatte es drauf, Mann, Mann! Der hatte noch Visionen. Eine Welt ohne Zionismus, lange vor Mahmud. Der war aber auch nicht von so vielen Versagern umgeben wie ich. Kurz noch mal nachgeschaut, ob der venezolanische Pass und das Ticket nach Caracas noch in der Schublade liegen. Wenn das hier so weiter läuft, mach’ ich die Biege, soviel ist sicher.

Thursday, July 19, 2007

Großreinemachen

Die Jerusalem Post zitiert einen Senior IDF Officer mit einigermaßen beunruhigenden Einschätzungen. Die Hamas im Gaza-Streifen habe massiv ausgerüstet, Tonnen von Sprengstoff über die ägyptische Grenze eingeschmuggelt und inzwischen gut ausgebildete und motivierte 13.000 Mann unter Waffen.

Auf die Ägypter, die Amerikaner und die Europäer, so der Offizier, könne Israel nicht zählen – es liegt also mal wieder an den israelischen Streitkräften, die aufziehende Gefahr beizeiten zu beseitigen.

Wir von Spirit of Entebbe plädieren herzhaft dafür, dies lieber früher als später zu tun. Die Gelegenheit ist günstig: das Operationsfeld überschaubar, der Gegner leicht zu identifizieren, da man nicht mehr zwischen durcheinanderwuselnden "guten" und "schlechten" Terroristen unterscheiden muss - und vor allem: Zurzeit dürfte der allgemeine Aufschrei weniger laut ausfallen als üblich, schließlich ist man gerade dabei, Fatah (wenn auch unverdientermaßen) zu rehabilitieren, und die letzten, die sich beschwerten, wenn man sie von der Islamistenplage befreite, wären die Palästinenser. Auch Ägypten wäre heilfroh, wenn die IDF die Drecksarbeit erledigt, bevor der Einfluss der Hamas über die Grenze schwappt.

In diesem Sinne: Zeit, in die Offensive zu gehen. Let the IDF win!

Gemischtes Doppel (2)


Mamas Haus


Hamas-Maus

Tuesday, July 17, 2007

Menschenrechtsaktivist vs. Tierschützer

Erhard Arendt ist ein armes Würstchen. Auf seinem „Palästina-Portal“, einer Schlammgrube, in der sich Israelhasser suhlen können, dass es nur so eine (Arendt-)Art hat, listet er praktisch alles auf, was sich irgendwie gegen den jüdischen Staat verwenden lassen könnte. Und ist mal keine Brunnenvergiftung zur Hand, die sich ausschlachten ließe, gibt sich der Mann, der im Muslim-Markt behauptet, nicht antiisraelisch zu sein, auch mit einem „Siedlerübergriff auf einen älteren palästinensischen Bauern“ zufrieden, bei dem das Opfer „Verletzungen im Gesicht, an der Hand und am Bein“ davongetragen haben soll. In die Kategorie „Stories, die die Welt bewegen“ fällt auch die hanebüchene „Geschichte vom Jungen und seinem Hund“, die Arendt auf seiner Seite verlinkt, und die mehr über die deutschen Sympathisanten der Palästinenser aussagt als über das ach so grausame Besatzungsregime.

In epischer Breite schildert der Augenzeuge, was sich „50 Meter entfernt von der illegalen israelischen Siedlung Tel Rumeida“ ereignet: „Eine Gruppe israelischer Siedlertouristen gaffen aus den Fenstern eines Reisebusses, während fünf Vertreter der internationalen Beobachtermission TIPH wild auf ihren Notizblöcken rumkritzeln.“

Die Siedlung ist natürlich „illegal“, weil ein judenreines Palästina auch nach den Vorstellungen der Genfer Initiative eigentlich eine pure Selbstverständlichkeit ist. Die Ausweisung von Arabern aus Israel hingegen wäre eine „Deportation“, ein beispielloses Verbrechen gegen die Menschlichkeit und ein Beweis für Rassismus im Apartheid-Staat Israel.
Und was machen die „Siedlertouristen“? Sie schauen nicht aus dem Fenster, sie „gaffen“ – etwas, was die Palästinenser, das edelste Volk seit Winnetous Apachen, nie tun würden. Und was ist es wohl, das internationale Beobachter so brennend interessiert?

„Rund 20 Palästinenser haben sich im Hintergrund aufgereiht, als drei Menschrechtsaktivisten sich in eine Horde israelischer Soldaten drängen.“

In eine Horde, nicht etwa in eine Gruppe. Wo kämen wir denn hin, wenn Israelis in Gruppen aufträten statt in Horden und um sich blickten statt zu gaffen? Es stimmt schon, die Sprache ist verräterisch. Man wundert sich auch, was „Menschenrechtsaktivisten“ dort treiben. Im Darfur würden sie sich jedenfalls nicht in Horden von Reitermilizen drängen, das wäre dann doch ein eher unkalkulierbares Risiko. Also zieht man dorthin, wo 20 Palästinenser auf Israelis treffen, das ist offenbar immer eine Nachricht, weil ja sonst nichts passiert auf der Welt. Und mit etwas Glück gelingt eine Provokation, die die „Situation eskalieren“ lässt.

„Zwei palästinensische Jungen kauern gefesselt auf dem Bürgersteig, während ein dritter auf die Rückbank eines Polizeiwagens gedrückt wird. Zur gleichen Zeit versteckt sich ein kleiner Welpe, Hühnchen knabbernd hinter einem israelischen Checkpoint, als die Situation eskaliert…“

Was ist geschehen? Die langatmige Rückblende stellt uns den „17-jährigen Palästinenser Samir“ vor, der mit seinem kleinen Hund vorbeischlendert: „D.h. er schlendert während er den kleinen Welpen an der Leine hinter sich her schleift.“

Leute wie der Erzähler haben für gewöhnlich auch ein Herz für den Tierschutz wenn nicht sogar für „Tierrechte“, aber wir werden noch sehen, warum der Köter diesmal nicht davon profitiert:

„Samir ist nicht unbedingt ein typischer Palästinenserjunge. (…) Er trägt ein viel zu enges Stretchshirt um seinen massiven Körper noch muskulöser erscheinen zu lassen.“

Eben doch ein typischer halbstarker Palästinenserjunge. Aber der Körper ist massiv und muskulös – ein Israeli gleicher Statur dagegen wäre fett gewesen.

„Nie sieht man ihn mit anderen Kindern reden, geschweige denn spielen. Er hat nicht viele Freunde und denen die er hat, verpasst er gerne mal eine Kopfnuss..“

Wahre Freundschaft!

„Samir läuft vorbei am israelischen Checkpoint, an dem zwei gelangweilte Wehrdienstleistende sich unter einem gefleckten Tarnnetz vor der Sonne verstecken und den penetranten Klängen von Nelly Furtado lauschen.“

Selbst über die Musik, die israelische Soldaten hören, muss Klage geführt werden. Wie melodisch klingt dagegen der Ruf des Muezzins und wie lieblich das „I-aaah“ der Esel in den idyllischen Weiten Palästinas!

„Der Hund schleift mal wieder am Boden und die beiden Soldaten scheinen einen Anlass zu sehen, um ihrer Langeweile für ein paar Minuten zu entrinnen und schreien auf Samir ein. Samir ist klar was sie vom ihm wollen auch wenn er kein Hebräisch spricht und die Soldaten sich nicht die Mühe ihr Gebrülle durch ein paar Brocken Arabisch oder wenigstens ein paar Gesten zu ergänzen. Samir ist ein stolzer Junge, der selbst keine Angst vor zwei M16-Gewehren hat. So tut er zumindest und schleudert seinen Hund demonstrativ vor den Augen der Soldaten durch die Luft.“

Wenn das PETA wüsste! Zwar greifen die Soldaten zugunsten des Hundes ein, aber das tun sie nicht aus Tierliebe, sondern „um ihrer Langeweile für ein paar Minuten zu entrinnen“. Damned if you do, damned if you don’t.

„Einer der jungen Soldaten rennt auf Samir zu, reißt ihm die Leine aus den Händen und bringt den Hund hinter seinen Betonverschlag. Doch Samir lässt sich nicht einfach seinen Hund wegnehmen (!), erst recht nicht von heranwachsenden israelischen Soldaten, die trotzt Schutzweste kaum halb so kräftig wie er erscheinen. In Arabisch redet er unablässig auf sie ein, die Soldaten antworten in Hebräisch, bis sie schließlich genug haben und ihm an seinem Hemd auf die andere Seite der Straße zerren.“

Jetzt nehmen die Juden dem Palästinenserjungen auch noch den Hund weg!

„Dort verweilt er, gedemütigt, aber mit konstant aggressivem Blick, während wir versuchen zu schlichten. Drei Soldatinnen, außer Dienst, in engen Shorts und M16 auf den Rücken, die fast größer als sie erscheinen, kommen hinzu. Sie spielen mit dem Welpen, geben ihm Wasser und Hühnchenstücken zu essen und versuchen sich mit uns gegen diesen „aggressiven Tierschänder“ zu verbünden. Samirs Mutter kommt hinzu und es beginnt die Stunde der Verhandlungen.“

Ein aggressiver Tierschänder ist ein aggressiver Tierschänder, es sei denn, man konstruiert aus dem Vorfall ein Exempel für den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern – da kann man, erst einmal mit der richtigen Gesinnung ausgestattet, sich natürlich nicht so ohne weiteres mit den Besatzern verbünden. Man muss das Ganze im Kontext sehen:

„Nur eines wäre nun schlimmer, als Samir seinen Hund zurück zu geben – ihn die Soldaten mitnehmen zu lassen. Nicht weil sie sich nicht um ihn kümmern würden, sondern weil es eben nicht nur ein kleiner niedlicher Hund, sondern auch palästinensisches Eigentum ist. Weil es eine weitere Folge der täglichen Demütigungen und Willkürhandlungen des israelischen Militärs wäre.“

Darunter geht es einfach nicht. Ein von einem Palästinenserjungen gequälter kleiner Hund darf nicht Israelis in die Hände fallen, auch wenn die sich um ihn kümmern – das wäre ja wieder eine „Demütigung“ mehr. Ein Wort übrigens, das im Vokabular der Palästinenserfreunde geradezu inflationär verwendet wird und dem „Leiden“ ernsthaft Konkurrenz macht. Stille Tage im Klischee. Und was haben wir sonst noch im Pogrom, pardon. Programm?

„Auch wenn diesmal keine Familien aus ihren Häusern vertrieben werden, Soldaten ihre Waffen nicht auf spielende Kinder richten und keine Sonderkommandos (!) in nächtlichen Razzien Türen sprengen. Auch wenn es nur um einen Hund geht, dem es wahrscheinlich überall besser gefallen würde als bei Samir, bliebe es eine weitere Manifestation palästinensischer Rechtlosigkeit.“

Und wenn das Recht darin besteht, einen Hund zu quälen. Deshalb muss das Tier sein Schicksal annehmen – zum höheren Zweck der antiisraelischen Propaganda. Da kann man nichts machen.

Der Rest der Geschichte ist vorhersehbar. Die Soldaten werden handgreiflich:

„Fünf Soldaten bringen Samir zum Polizeiwagen. Seine Mutter ruft ihm noch eine paar tröstende Worte zu. Doch er scheint sie nicht wirklich zu brauchen. Mit konstant stolzem Gesichtsausdruck wird er gefesselt und auf den Rücksitz des Polizeiwagens gedrückt.“

Worauf auch immer er stolz sein mag.

„In dem Wirrwarr aus rund zehn Soldaten und Polizisten und uns drei Menschenrechtsaktivisten fällt es kaum einem auf dass ein junger Soldat anscheinend noch nicht genug der täglichen Palästinenserunterdrückung hat und plötzlich in den Wagen springt.
Er schlägt auf Samir ein während draußen wild geschrieen wird, seine Kameraden versuchen uns abzudrängen, versuchen zu verhindern, dass irgendwer die Misshandlung dokumentiert. Die Türen des Wagens knallen zu und mit Blaulicht fährt er ab zur Polizeiwache.“

Was die Glaubwürdigkeit eines „Menschenrechtsaktivisten“ betrifft, der kein gutes Haar an der anderen Seite lässt und ihr perversen Spaß an der „täglichen „Palästinenserunterdrückung“ unterstellt, sollten gewisse Zweifel am geschilderten Vorfall angebracht sein. Und selbst wenn alles haargenau so stimmen würde: Hat so ein Menschenrechtsaktivist keine anderen Sorgen? Dann ist es um die Menschenrechte weltweit deutlich besser bestellt als ich gedacht hätte.

Das scheint auch der Menschenrechtsaktivist selbst zu ahnen. So wirklich zieht die Geschichte vom halbwüchsigen Tierquäler, der angeblich Prügel von einem Soldaten bezieht, die Wurst nicht vom Teller. Da muss schon noch ein anderes Kaliber her. So greift der Menschenrechtsaktivist zur bei Tierschützern beliebten Methode und ergeht sich in der drastischen Schilderung einer Grausamkeit, die bei Liebhabern von Splatterfilmen gut ankommen, allerdings schwerlich zu beweisen sein dürfte:

„Ein paar Tage später wird in einem Dorf nahe Hebron, nur wenige Kilometer entfernt von Tel Rumeida, ein fünfzehnjähriger palästinensischer Junge mit Spielzeugpistole in der Hand, von israelischen Soldaten erschossen. Sie pumpen ihn mit Blei voll bis sein Bauch aufplatzt und seine Gedärme heraus fallen.“

Während sie früher das Blut geschlachteter Christenkinder zum Mazzebacken verwendet haben. Nein, diese Juden! Aber es geht noch saftiger:

„Der Gerichtsmediziner wird später Bissverletzungen am Jungen feststellen. Die Soldaten hatten, nachdem der Junge am Boden lag, einen Polizeihund auf das sterbende Kind gehetzt. Nicht ein einziger Polizist wurde gerufen, keiner der Soldaten wurde verhaftet, niemand wird angeklagt werden.“

Alltag im besetzten Palästina. Oder doch zumindest im Kopf eines Menschenrechtsaktivisten, der alles glaubt, wenn es ihm in den Kram passt.

Arendt hat es mal für nötig befunden, Henryk Broder dafür zu schelten, dass er mich auf der Achse des Guten schreiben lässt: „Zeige mir deine Gastautoren, und ich sag dir, wer du bist…“. In diesem Sermon, der keine einzige Aussage meines Gastbeitrags widerlegt – dafür ist Arendt viel zu stumpf – findet sich auch der bemerkenswerte Satz „Ich denke (gelogen! C.C.), das alles speichert das Internet irgendwo und so wird Claudio Casula anders als die anderen Täter unserer deutschen Geschichte irgendwann an seinen Worten gemessen werden können.“

Wenn die Judenhasser von heute ausgerechnet jene, die ihnen aufs Maul schauen, mit den Judenhassern von damals vergleichen, darf man wohl großes Kino erwarten. Dann sehe ich dem Nürnberger Tribunal erwartungsvoll entgegen.

Eierdiebe, nichts worauf man stolz sein könnte

Es wäre zu schön gewesen, wenn die Palästinenser wenigstens einmal ein Zeichen des guten Willens zu schätzen gewusst hätten. Aber auch für die Entlassung von 256 Häftlingen, zu 85 Prozent Mitglieder der Fatah, bekommt Israel im Gegenzug nichts – außer dem üblichen Lamento. Die Jerusalem Post berichtet:

The Palestinian Authority minister for prisoner affairs, Ashraf al-Ajrami, said the release was not enough.

"Israel insists on releasing those who have limited sentences," al-Ajrami said. "We want a release of prisoners who received long sentences."

Mit anderen Worten: von Leuten, die richtig was auf dem Kerbholz haben. Am besten Terroristen, die man dann in Ramallah und Jenin und Tulkarem als Helden feiern kann. Dabei sollte man dort froh sein, dass dieser Abschaum hinter israelischen Gardinen sitzt - und sich lieber Gedanken darüber machen, wie denn das staatliche Gemeinwesen aussehen soll, das man zu errichten beabsichtigt. So wie Arafatistan, wie gehabt? Noch ein Staat, den die Welt nicht braucht.

Wovon arabische Bienen schwärmen

Erbarmen! Gibt es denn wirklich kein Niveau, das in Palästina nicht noch unterboten würde? Kaum wurde Farfour, der palästinensische Micky-Maus-Verschnitt, von einem schwarzen (!) israelischen Geheimagenten ins Paradies geprügelt, macht sich schon die nächste Kreatur anheischig, die Pflicht zum Märtyrertum zu propagieren und nebenbei auch den letzten Geschmacksnerv der minderjährigen Zuschauer erbarmungslos auszurotten: Nahoul, die Biene.

Alles ganz harmlos, werden uns "Experten" wie Michael Lüders sagen, der ja erst gestern in der Frankfurter Rundschau erklärte, wie grundverkehrt es wäre, radikale Islamisten mit radikalen Islamisten in einen Topf zu werfen. Zwar teilen Terrorgruppen wie al-Qaida, Hamas und Hisbollah die gleiche Agenda, verstehen sich als Kämpfer für einen Gottesstaat und arbeiten emsig daran, möglichst viele Juden, Amerikaner, Ungläubige und Verräter zu töten, und dass al-Qaida inzwischen auch im Gazastreifen präsent ist, unterschreibt sogar der Palästinenserpräsident persönlich, aber laut Leuten wie Lüders würde das westliche Kungeln mit Hamas ausgerechnet den Einfluss al-Qaidas zurückdrängen – eine Logik, die auch bei größter Bereitschaft zum Wahnsinn kaum nachvollziehbar ist.

Nahoul wünscht also "das Werk des Märtyrertums" fortzusetzen und "an den Feinden Allahs Rache zu nehmen" – ganz so, wie es dem Selbstverständnis der Machthaber in Gaza entspricht, so wie es für sie nur folgerichtig ist, auch die nächste Generation Kanonenfutter zu Judenmördern im Auftrag Gottes zu erziehen. Schließlich denkt man dort in größeren Zeiträumen, weshalb auch ein "50-jähriger Waffenstillstand" mit Israel eine Option ist, wenn man erstmal Judäa uns Samaria sowie Jerusalem abgegriffen hat. Nur Frieden und ein Ende des Konflikts, das kommt nicht in Frage. Das wissen natürlich auch die Baumgärten und Lüdersse, aber es hindert sie nicht daran, uns ausgerechnet Hamas und Hisbollah als harmlose Varianten des globalen Djihadismus schmackhaft machen zu wollen. Und tatsächlich funktioniert dieses ebenso durchschaubare wie erbärmliche Spiel gar nicht mal so schlecht, wie zuletzt das SZ-Interview mit Haniye gezeigt hat, in dem der Mann rüberkam wie jeder x-beliebige Politiker, der vor dem Gespräch Kreide gefressen hat.

Im Sinne derselben verqueren Logik raten unsere erlauchten Islam- und Nahostexperten auch dazu, Hamas nun ja nicht gegenüber Abbas zu benachteiligen, denn dieser sei durch seine Nähe zum Westen den Palästinensern verdächtig. Klar, wer zumindest nach außen Bereitschaft zum Frieden signalisiert – und erfreue er sich auch "bewaffneter Anhänger" wie Tanzim-Milizen und al-Aqsa-Brigaden – ist nicht der geeignete Partner für Verhandlungen; sondern eher die Subjekte, die schon Vorschulkinder mit ihrer kranken Ideologie indoktrinieren. Schließlich sollen die Kleinen ja auch in den Sommerlagern der HJ (Haniye-Jugend) ihren Spaß haben, bevor sie dann mit 16 oder 17 die Ehre haben, im Kampf gegen die verhassten Juden ins Gras zu beißen. Wer würde das besser verstehen als gerade wir Deutschen?

Monday, July 16, 2007

Wiegenlied

Nie war "Schlaf, Kindchen, schlaf" so sexy. (Dank an TPR.)

Friday, July 13, 2007

Gemischtes Doppel


Bahnwärter


Wahnbärter

Thursday, July 12, 2007

Aachen, Alter!

Weil ich seit Tagen nix anderes im Kopf habe, bekommt das hier bereits erwähnte Lied (?) nun einen eigenen Post.

Wer weiß, wofür mir das bei meiner Rückkehr nach Aachen, Alter nochmal nützlich sein kann.

Tuesday, July 10, 2007

Nur so eine Frage

Wenn die Jihadistenbewegungen angeblich nur eine verzweifelte Reaktion der dritten auf die Ungerechtigkeiten der ersten Welt sind – warum nehmen Islamisten dann muslimische Geiseln in einer pakistanischen Moschee?

Charme-Offensive

Die Charme-Offensive der Hamas überrascht den Westen. Im Bush-Olmert-Lager munkelt man zwar von einer abgefeimten Strategie der Islamisten, um politische Anerkennung und finanzielle Unterstützung zu erlangen. Beobachter sind sich jedoch einig, dass die Hamas eine radikale Umkehr von ihrem bisherigen Kurs vollzieht. In Gaza sprach Ulrike Potz mit Ismail Haniye, dem demokratisch gewählten Ministerpräsidenten Palästinas.

Potz:
Auf dem Weg hierher haben mich die in der Sonne glitzernden Müllberge fasziniert. Die Menschen machen einen sehr zufriedenen Eindruck, überall wird gescherzt und gelacht, am Grenzübergang Rafah versuchen viele Ägypter, ein Visum zu ergattern, um dieses wunderschöne Land zu besuchen und vielleicht sogar hier zu bleiben. Worin liegt das Erfolgsgeheimnis Ihrer Partei?

Haniye:
Zunächst einmal in der Arbeit von Journalisten wie Ihnen! (lacht) Aber Scherz beiseite. Sie haben vielleicht schon gehört, dass Hamas ein Akronym für „Islamische Widerstandsbewegung“ ist. Dies ist so nicht richtig. Hamas lässt sich auch als Kürzel für „Blumen bindende Pfadfinder, die alten Omis über die Straße helfen“ lesen.

Die Politologin Helga Baumgarten hat mir kürzlich erzählt, sie hätte Sie persönlich bei der Rettung eines kleinen Kätzchens beobachtet, das in einer Regenrinne gefangen war.

Sehen Sie, ich will nicht alles an die große Glocke hängen, was Hamas leistet. Zu den Tugenden, die unsere Partei hochhält, zählt auch die Demut. Ich möchte aber in aller Bescheidenheit daran erinnern, dass ich letzte Woche die israelische Fahne, mit der ich mir den Hintern abgewischt hatte, eigenhändig zur Wertstofftonne gebracht habe, statt sie zu verbrennen.

Eine Aktion, mit der Sie bei den deutschen Grünen wieder einmal gepunktet haben dürften. Und die den neuen moderaten Kurs Ihrer Partei eindrucksvoll demonstriert.

Lassen Sie mich eines sagen: Es schmerzt mich wirklich, dass die zionistische Mauer uns seit Monaten daran hindert, in Tel Aviv und Netanya Blumensträuße vor die Haustüren zu legen.

Soll das heißen, dass Hamas zur Anerkennung Israels bereit ist?

Glauben Sie nicht, was in unserer Charta steht. Glauben Sie, was Frau Baumgarten, die Deutsch-Palästinensische Gesellschaft und ihr Kollege Christoph Schult erzählen.

Sie haben den britischen Journalisten Johnston befreit, dann die Löwin Sabrina und nun sollen Sie sich anschicken, auch den israelischen Soldaten Shalit zu befreien. Wen befreien Sie als nächstes?

So Gott will: Palästina.

Was sagen Sie zu den israelischen Behauptungen, dass al-Qaida im Gazastreifen Fuß gefasst hat?

Ich schwöre beim Augenlicht von Abu Hamza, dass dies eine verdammte Lüge ist! Ich räume aber gern ein, dass ich mich einmal mit al-Sawahiri auf ein Glas Ziegenmilch getroffen habe. Wir spielten ein paar Runden Sheshbesh und schauten der einen oder anderen Abaya nach, aber über Politik haben wir nicht gesprochen. Ich nehme den Juden ihre Lügen aber nicht übel. Sie sind eben so.

Ein von Hamas beherrschtes Gaza als Bollwerk der Toleranz?

Wenn Sie so wollen. (lacht)

Ist es angesichts des gerade entstehenden Musterstaates und Ihrer demokratischen Legitimation nicht frustrierend, wenn der Westen der nachweislich korrupten Fatah den Hof macht?

Darüber habe ich neulich auch nachgedacht, während ich das Essen auf Rädern ausfuhr. Irgendwie scheint es mir in höchstem Maße ungerecht. Schließlich bin ich auch sensibel. Als ich „Schindlers Liste“ sah, hab’ ich sogar geweint! Bei der Szene, wo Amon Goeth gehängt wird.

Wie erklären Sie sich Ihr schlechtes Image trotz der für alle sichtbaren Wohltaten, die Hamas begeht?

Das sind doch alles Vorurteile. Genauso wie „Iren sind menschlich“, „Die Schotten sind dicht“, „Yusuf is lahm“. Da stehen wir drüber.

Wenn man allerdings palästinensisches Fernsehen anschaut, wirkt so ein Märtyrer-Video auf den mitteleuropäischen Betrachter leicht verstörend.

Nur auf Laien. In den Untertiteln heißt es immer: Vorsicht, Kinder, diese Aktion ist seeehr gefährlich. Nicht zu Hause nachmachen!

Wieder ein Beispiel für die oberflächliche Betrachtungsweise, die in großen Teilen der westlichen Medien vorherrscht.

Ich freue mich, dass sie mir Gelegenheit geben, diese Verdrehungen richtigzustellen.

Was wollen Sie tun, um den Friedensprozess wiederzubeleben?

Oh, nächste Woche treffe ich mich mit Mahmud…

…Abbas?

…Ahmadinedschad. Wie wollen mal sehen, inwieweit wir dabei behilflich sein können, sein Lebenswerk zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen: Eine Welt ohne Zynismus!

Herr Ministerpräsident, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Monday, July 09, 2007

Jeden Tag eine gute Tat

Kaum hat die Hamas den BBC-Journalisten Johnston "befreit", ist es diesmal die Löwin Sabrina, die der islamistischen Heilsarmee ihre wiedergewonnene Freiheit verdankt:

"Gaza - Eine vor zwei Jahren aus dem Zoo in Gaza entführte Löwin ist unversehrt wieder aufgefunden worden. Die Polizei der den Gazastreifen kontrollierenden Hamas befreite das Tier namens Sabrina nach eigenen Angaben am Montag aus den Händen eines einflussreichen Familien-Clans. Die Löwin war kurz nach ihrer Ankunft aus Ägypten im Alter von zarten drei Monaten entführt worden. Nun wurden die Entführer nach Hamas-Angaben mit Waffengewalt gezwungen, das Tier wieder herauszugeben."
(Netscape-Newsticker)

Hieß es nicht immer, Gewalt sei keine Lösung? Ach, für einen guten Zweck wollen wir mal Fünfe gerade sein lassen und der Hamas nicht in den bewaffneten Arm fallen. Ja, wir gehen sogar noch weiter: Wer gekidnappte Löwenweibchen befreit, muss für Europa ein Gesprächspartner sein. Und ist geradezu die ideale Adresse für Milliardenhilfen. Damit noch viele, viele andere Tierkinder gerettet werden können.

Hamas - noch geiler als PETA.

Sunday, July 08, 2007

"Ach, bist Du gekommen, um zu huldigen?"

Schon ein wenig älter, aber jetzt erst entdeckt - und definitiv ein Klassiker:
Das Problem: Die meisten meiner Aachener Verwandten sind Fans des Tivoli-Klubs. Insbesondere meine Neffen. Was mich erwartet, wenn der zweite Teil meines Alptraums, der Abstieg des 1.FC Köln wahr wird, ist gar nicht auszudenken. Wir reden hier von Neffen, die im Alter von 8 Jahren ehemalige Alemannia-Spieler wie Kai Michalke auf einem Bauernhoffest als Verräter beschimpfen, oder ihrem Patenonkel zum Geburtstag Glückwunsch-Karten folgenden Inhalts schicken:

"Ich wünsche Dir einen schönen Geburtstag. Oben auf der Karte siehst Du die beste Mannschaft Nordrhein-Westfalens (auf der Vorderseite prangte das Mannschaftsfoto der Alemannia, S.K.). 2004 haben wir im Europacup gespielt, Köln nicht. Siehst Du, so wird das gemacht."
Ja, so sind sie, die Öcher. Au Hur.

Update am 10. Juli 2007: Und so sind sie offenbar in meiner Abwesenheit auch geworden. Leck mich an de Täsch! (Dank an Ener für den epochalen Fund.)

Saturday, July 07, 2007

Haben wir es doch gewusst.

Eurofighter (ein DaimlerChrysler-Unternehmen) engagiert sich im Kampf gegen den Klimawandel.

Was aber kein Problem ist, denn:
Im Ticketpreis für Live Earth Hamburg ist zusätzlich eine CO2-Abgabe in Höhe von 0,30 Euro inbegriffen. Zur Neutralisierung des bei dem Konzert entstehenden CO2-Ausstoßes werden mit diesem Geld auf der südlichen Erdhalbkugel Bäume gepflanzt.
Eine schönere Satire hätte sich auch CC nicht ausdenken können.

Friday, July 06, 2007

Fernsehen wird durch SoE erst schön

Mittwoch, 18.7. Das Erste 22.45 Uhr
Grandioser Sieg, bittere Niederlage.
40 Jahre nach dem Sechs-Tage-Krieg

Sonntag 29.7. Bayern 3 12.15 Uhr
Ein Orchester in der Wüste.
70 Jahre Israelische Philharmoniker

Sonntag 29.7. Das Erste 16.00 Uhr
Rette ein Kinderherz.
Israelische Ärzte operieren für den Frieden

Donnerstag 2.8. Arte 20.15 Uhr
Sommer, Sonne, Strand:
Tel Aviv

Thursday, July 05, 2007

taz muss nicht sein!

Gibt es eigentlich noch einen Islamwissenschaftler außer Raddatz, der sich eine gewisse kritische Distanz zum Gegenstand seiner Forschung bewahrt hat? Von Stephan Rosiny lässt sich das jedenfalls nicht sagen. Was der Mann im Interview mit der taz von sich gibt, schlägt, um es mit Heinz Erhardt zu sagen, dem Fass die Krone ins Gesicht.

Gefragt, ob die EU die Hamas zu Recht nach wie vor für eine terroristische Organisation hält, antwortet Rosiny zunächst mit dem Klassiker:

„Es gibt zu viele und widersprüchliche Definitionen für Terrorismus, um dies sinnvoll zu beantworten. Denn "des einen Terrorist ist des anderen Widerstandskämpfer".“

Weshalb Hitler das Attentat des Grafen Stauffenberg sicher nicht als Akt des legitimen Widerstands gegen sein Unrechtsregime begrüßt hat. Andererseits: Müssen wir diese Einschätzung für gleichberechtigt halten oder darf man noch unterscheiden zwischen Widerstand gegen das Nazi-Regime und Busbombenattentaten gegen die Zivilbevölkerung eines Nachbarlandes?

Ein glitschiges Terrain, deshalb wechselt Rosiny schnell das Thema:

„Für entscheidender halte ich die Frage, was mit dieser Klassifizierung bezweckt werden soll. Terroristen, so wird meist suggeriert, sind irrationale Fanatiker, die Gewalt um der Gewalt willen anwenden. Damit wird ihren - möglicherweise berechtigten - Forderungen jegliche Legitimität abgesprochen.“

Es könnte natürlich auch sein, dass es sich bei der Hamas um eine Gruppe rationaler Fanatiker handelt, die ihre – für Rosiny durchaus berechtigte – Forderung nach der Vernichtung des jüdischen Staates eben mit den Mitteln des Terrors zu realisieren versucht.

„Eine solche Ausgrenzung der Hamas aus dem politischen Prozess ist kontraproduktiv, da dies zu weiterem Autoritätsverfall in den Palästinensergebieten, zu Gewalt und islamistischer Radikalisierung führen wird.“

Als wäre es nicht gerade die Hamas, welche die „islamistische Radikalisierung“ seit Jahr und Tag schon selbst besorgt!

Aber die Charta der Hamas, so wagt der Interviewer einzuwerfen, ist durchtränkt von antisemitischen Stereotypen. Sollte die EU wirklich mit so einer Bewegung kooperieren? Eine heikle Frage für Rosiny, schließlich weiß er sehr wohl, was in der Charta der Terrorbande steht: dass die Juden für jeden Krieg und jedes Unheil der Geschichte verantwortlich waren und sind. Schön ist das nicht. Geradezu inakzeptabel. Wetten, er sagt „inakzeptabel“?

„Zahlreiche Formulierungen in der Hamas-Charta von 1988 sind inakzeptabel.“

Wer sagt’s denn?! Gut, dazu musste man kein Prophet sein.

„Sie spielt für das praktische Handeln der Hamas heute aber kaum mehr eine Rolle. Das Wahlprogramm von 2006 oder das Regierungsprogramm der Hamas sind deutlich gemäßigter.“

Ach ja?

Nächste Frage. Wenn dieses Nein der EU zur Hamas falsch ist - was soll die EU von der Hamas fordern?

„Ich halte es für einen Fehler, Forderungen nur an die eine Seite, die Palästinenser, zu richten. Die drei Bedingungen des Nahostquartetts an die Hamas, sie solle Israel anerkennen, auf Gewalt verzichten und die geschlossenen Verträge bestätigen, sollten in allgemeiner Form an beide Seiten gerichtet werden (…)“

Es ist zwar nicht bekannt, dass Israel die Palästinenser von der Landkarte zu radieren wünscht, aber eine Mörderbande und eine parlamentarische Demokratie gleichermaßen maßregeln zu wollen, die eine für ihren Terror – den Rosiny natürlich nicht so nennen würde – und die andere für ihre Gegenwehr, zeigt auf armselige Weise, wie weit wir gekommen sind: Alles eine Soße, Hamas und Staat Israel, Hitler und Gandhi – des einen Widerstandskämpfer ist des anderen Terrorist, nicht wahr?

Tja, und was ist nun mit dem Friedensprozess?

„Das Oslo-Abkommen von 1993 ist faktisch tot. Der für 1999 versprochene Palästinenserstaat existiert noch immer nicht, die Zahl der israelischen Siedler hat sich seitdem verdoppelt. Die Wohngebiete der Palästinenser in der Westbank sind durch Checkpoints, Siedlungen und die Sicherheitsmauer in einen Flickenteppich zerstückelt.“

Gar nicht so falsch. Rosiny hat nur vergessen, eine winzige Kleinigkeit zu erwähnen: den Terror eben solcher Gruppen wie Hamas. Zur Erinnerung: Der Deal lautete „Land für Frieden“. Wo waren Sie in den letzten 13 Jahren, Herr Rosiny?

„Bislang hat Israel ohne Verhandlungen und bedingungslos den Gazastreifen geräumt, was die Hamas als Sieg ihres bewaffneten Widerstands interpretiert. Die jahrelangen Verhandlungen der PLO mit Israel hätten dagegen nichts gebracht.“

Na, immerhin haben sie insofern was gebracht, als die Hamas jetzt über Tausende schwer bewaffnete Anhänger und ein Territorium verfügt, auf dem sie frei schalten und walten kann. Das hätt´s unter der Besatzung kaum gegeben. Die Hamas sollte nicht so undankbar sein, schließlich wäre sie ohne Arafats Oslo-Deal kaum dort, wo sie jetzt ist.

„Die Hamas hat bereits mehrfach einseitige Waffenstillstände ausgerufen…“

nur leider nicht gehalten,

„… und zuletzt Israel einen 50-jährigen Waffenstillstand angeboten.“

Auf den man dann so bauen darf wie auf die 20 gebrochenen zuvor. Aber selbst wenn: Die nächste Runde der Gewalt wäre doch programmiert, nur mit wesentlich günstigerer Ausgangsposition der Hamas, die über die komplette Westbank plus Gaza herrschen würde und bis dahin mit Panzern, Flugzeugen und Raketen mit größerer Reichweite versorgt wäre.

Ginge es nach Rosiny, dürfte man den Bock zum Gärtner und Hamas zur Hüterin eines verlässlichen, jedem Radikalismus abholden Staatswesens machen. Andere sind ja noch viel schlimmer:

„Schwieriger wird es sein, radikalere Gruppen wie al-Dschihad al-Islami mit ins Boot zu holen und ein Abgleiten von Frustrierten und Radikalen zu wirklich terroristischen Islamisten, etwa im Umfeld der al-Qaida, zu verhindern.“

Und zu den „wirklich terroristischen Islamisten“ wollen wir die Hamas ja nicht zählen, auch wenn sie ihren Brüdern im Geiste von der al-Qaida gleicht wie ein Bohlen-Hit dem anderen.

Nachdem Rosiny über die der „Hamas-Regierung illoyal gegenüberstehende(n) Sicherheitskräfte und Beamte der Fatah“ geklagt hat, soll er etwas zum nun auch offiziell wieder aufgedrehten Geldhahn sagen.

„Die Anteile der Steuer- und Zolleinnahmen, die Israel nun allein der Fatah-geführten Notstandsregierung überweist, standen ja eigentlich der Hamas-Regierung zu.“

Aber aus irgendeinem unerfindlichen Grund weigerte sich Israel, die widerlichsten Mörder seiner Bürger mit Geld zu versorgen.

„Die 250 Gefangenen - von insgesamt 10.000 -, deren Freilassung Olmert zusagte, sind allesamt Fatah-Mitglieder. Das könnte das negative Image der Fatah unter Palästinensern weiter stärken, korrupt und ein Büttel Israels zu sein.“

Damned if you do, damned if you don´t. Das ist einfach nicht fair gegenüber der Fatah. Da hat sie nun jahrelang alles gegeben, hat Siedlermütter und ihre Töchter im Auto erschossen, hat Liebespaare mit Äxten abgeschlachtet, hat sogar die Selbstmordattentate der Hamas perfekt imitiert – und muss sich dann noch Kollaboration mit dem Feind vorwerfen lassen. Die Welt ist schlecht.

Nur noch ein wenig Geduld, geneigter Leser, wir kommen langsam zum Ende des denkwürdigen Gesprächs. Wie sieht denn das negative Szenario der Spaltung aus?

„Israel und Ägypten könnten versuchen, die Hamas im Gazastreifen wirtschaftlich auszuhungern. Denn beide wollen keinen funktionierenden Hamas-Staat entstehen lassen, dessen Erfolge auch das Ansehen der Muslimbruderschaft in Ägypten stärken würde.“

Ein funktionierender, erfolgreicher Staat, geleitet von der Hamas – Nation-building at its best. Darauf muss man erst einmal kommen. Bis jetzt hat es ja nicht mal mit der Müllabfuhr geklappt. Wegen Israel und Ägypten, mutmaßlich.

„Aber wenn die Hamas durch einen Boykott geschwächt würde und nicht mehr als Ordnungsfaktor fungieren könnte, würde eine gefährliche Anarchisierung drohen."

Anarchie im Gazastreifen?! Undenkbar!

„Denn es gibt neben Hamas und Fatah weitaus gefährlichere Akteure. So haben sich Familienclans im Chaos der zerfallenden staatlichen Institutionen als substaatliche Akteure etabliert mit Milizen, kriminellen Wirtschaftsstrukturen und teilweise radikalislamistischen Parolen. Einer dieser Clans hielt den BBC-Reporter Alan Johnston vier Monate lang gefangen.“

Gefährlicher als Fatah und Hamas – das wird den Clan-Milizen runtergehen wie Öl. So langsam machen wir uns Sorgen um Stephan Rosiny. Hat der etwa was genommen?

„Die Hamas scheint momentan alles daranzusetzen, sich dem Westen und damit indirekt auch Israel als der eigentlich zuverlässigere Partner zu präsentieren. Die Freilassung von Johnston, den der Fatah-geführte Sicherheitsapparat zuvor nicht zustande gebracht hatte, kann sie als ersten Erfolg für sich verbuchen.“

Oj vavoj!

„Die Hamas hat heute auch in der wirtschaftlichen Mittelschicht und unter Intellektuellen viele Anhänger.“

Sogar unter deutschen Islamwissenschaftlern. Quod erat demonstrandum.

„Diese Klientel verlangt Sicherheit, Verlässlichkeit und wirtschaftliche Entwicklung. Die israelische Besatzung, der internationale Boykott und die innerpalästinensischen Kämpfe haben die Wirtschaft geschwächt und die Gesellschaft verroht.“

Und nicht etwa die Glorifizierung von Massenmördern, öffentliche Hinrichtungen, Lynchmorde auf der Straße, Nachstellen von Bombenattentaten an der Uni, Abschiedsvideos von Suizidbombern, Aufrufe zum "Märtyrertum" im Kinderfernsehen oder hetzerische Reden in den Moscheen.

„Der Hamas gelingt es mit ihrem religiösen Weltbild und ihren rigiden Moralvorstellungen, den Menschen eine gewisse Verlässlichkeit zurückzubringen.“

Da ist was dran! Wir erinnern uns: Unter Hitler konnte eine deutsche Frau noch nachts auf die Straße gehen.

„Mit ihren Sicherheitskräften, sozialen Einrichtungen und ihrer Moralökonomie, in der Mitglieder und Sympathisanten bereit sind, für die "islamische Gemeinschaft" auch ehrenamtlich zu arbeiten, erzeugt sie eine Gemeinschaft.“

Kraft durch Freude, gewissermaßen.

„Damit wirkt sie dem Zerfall und der Radikalisierung der Gesellschaft entgegen.“

Noch einmal, zum Auf-der-Zunge-zergehen-lassen: Die Hamas wirkt der Radikalierung der Gesellschaft entgegen.

Also liegt es im Interesse der EU, die Hamas anzuerkennen?

„Ja, und durchaus auch im israelischen Interesse. Kluge Israelis, wie Avi Primor, sehen das ja auch so.“

Und ausgerechnet Rosiny entscheidet, wer die „klugen Israelis“ sind!

„Die Frage ist: Will man eine pragmatische oder eine ideologische Politik? Je mehr man den Islamisten realistische Chancen zu politischer Verantwortung gibt, desto gemäßigter und verlässlicher werden sie.“

Amen, liebe taz-Gemeinde. Glaubet, so werdet ihr selig, denn ich, der große Rosiny, habe die Weisheit mit Löffeln gefressen, anders als die dummen Israelis, die dummen Amerikaner und die dummen Europäer.
Und jetzt entschuldigt mich. Ich muss jetzt meine Tabletten nehmen, und danach fährt mich mein Pfleger in den Garten. So long, folks. Sollte ich längere Zeit weggesperrt werden, richten Sie ihre Anfragen bitte an Frau Helga Baumgarten, Bir-Zeit-Universität.

Proud to fly the Flag.


Mit Dank an JK in London.

Post von Abu Mazen

Lieber Olmi,

sicher wunderst du dich über die etwas ungewöhnliche Art der Zustellung, aber solange die Post bei uns so gut funktioniert wie alles andere, dachte ich, ich bin mit der Brieftaube auf der sicheren Seite.

Du glaubst ja gar nicht, wie gut mir unser letztes Treffen in Sharm el-Sheik getan hat! Irgendwie habt ihr wirklich ein Händchen dafür, uns PLO-Leute immer dann in letzter Minute am Schnurrbart aus dem Sumpf zu ziehen, wenn wir so richtig tief drinstecken! Ach, da kommen wehmütige Erinnerungen an die frühen Neunziger auf. Mann, hatte uns Abu Ammar damals in die Scheiße geritten mit seiner Saddam-Hudelei! Wir wären bis ans Lebensende in Tunis versauert, hätte nicht plötzlich ein Engel Allahs in der Tür gestanden und gesagt: „Überraschung, Freunde: Shimon lädt euch nach Oslo ein!“

Wenn ich damals geahnt hätte, wie das hier laufen würde, wäre ich allerdings lieber für die nächsten zehn Jahre ins Koma gefallen, das kannst du mir glauben. Wir haben schwach angefangen und dann ganz stark nachgelassen. „Autonomie“ – was für eine Schnapsidee! Mit dem Gesindel hier ist kein Staat zu machen, soviel ist sicher. Am liebsten würde ich mir von Nicholas den Kärcher ausleihen.

Frust. Ehrlich, Ehud, mir geht´s gerade richtig dreckig. Gut, du stehst auch mächtig unter Druck, aber mir geht’s noch viel schlechter. Du weißt ja, niemand leidet so wie wir Palästinenser.

Danke übrigens für die Kohle, die du gerade freigeschaufelt hast – und für die 250 Gefangenen. Eigentlich wär´s mir lieber, ihr würdet die behalten, diese Typen bringen mich hier sowieso nur in Teufels Küche. Aber irgendein Goodie müsst ihr ja für mich haben, damit "die Straße" beruhigt ist. Gott, wie mir diese "Straße" zum Halse heraushängt! Ekelhaftes Pack! Aber ich werde den Freigelassenen einen triumphalen Empfang bereiten, keine Frage. Lässt uns beide besser aussehen. Was für ein Scheißspiel, Ehud, was für ein Scheißspiel.

Ich hab noch mal über die Siedlungen nachgedacht. Die an der Green Line will ich nicht haben, sonst ballern meine Leute am nächsten Tag in die Küstenebene rein, und dann ist die Kacke wieder am Dampfen. Muss nur mal sehen, wie ich das der abgefuckten Straße verkaufe. Meinetwegen gib mir das Dreieck als Kompensation. Die Brüder ziehen dann sicher dort weg, und wir kriegen ein paar hübsche Häuschen.

Dann: Jerusalem. Ich weiß, da sind wir alle empfindlich. Mir gehen meine Leute echt aufs Skrotum mit ihrem al-Quds. 19 Jahre sah es da aus wie bei Hempels unterm Sofa, aber kaum seid ihr in die Altstadt einmarschiert, entdeckten sie ihre Liebe zu al-Quds: „Oh, al-Quds, du Heilige, ohne dich geht’s nicht, al-Quds als Hauptstadt, al-Quds, al-Quds!“ Al-Kotz! An eurer Stelle würde ich mich höchstens auf Fifty-Fifty einlassen und die Altstadt tunlichst behalten, sonst könnt ihr euren Zugang zur Westmauer knicken. Denk an meine Worte.

Nächster Knackpunkt: das Rückkehrrecht. Du wirst verstehen, dass ich mir nicht ohne Not Millionen Fanatiker in die Westbank holen will – und für die dann auch noch Behausungen und Arbeitsplätze schaffen soll. Ich krieg’s ja nicht mal mit dem vorhandenen minderwertigen Material auf die Reihe. Andererseits, Ehud: Fünf Millionen Flüchtlinge will ich euch auch nicht zumuten, da ist der jüdische Charakter eures Staates schnell futsch und wir gehen alle gemeinsam den Bach runter. Vorschlag zur Güte: Ihr nehmt zweieinhalb Millionen, das zögert euren Untergang noch um zwei Jahrzehnte hinaus. Bis dahin bist du längst raus aus der Nummer. Und als Totengräber des jüdischen Staates hast du gute Chancen, dass sie eine Büste von dir im UN-Hauptquartier aufstellen.

Da wäre noch was, aber das bleibt unter uns, ja? Könnt ihr den Barghouti nicht überraschend in der Haft sterben lassen? Euer Ruf ist doch eh ruiniert, da kommt’s auf eine Sache mehr oder weniger nicht an. Ihr würdet mir damit eine Menge Ärger ersparen. Viel Hoffnung habe ich allerdings nicht, ihr Juden habt da doch ein paar Skrupel mehr als wir.

Jetzt habe ich aber noch eine Bitte, Olmi: Es geht um den Zaun, Quatsch: die Mauer. Die musst du öffnen, da führt kein Weg dran vorbei. Und bevor du mir jetzt mit dem Terror kommst: ja doch, weiß ich! Aber genau das ist der Punkt: Meine Leute sind total durch den Wind, weil ihnen seit einem Jahr kein einziger großer Anschlag mehr gelungen ist. Kein Wunder, dass sie sich in ihrem Frust schon gegenseitig an die Gurgel gehen. Die brauchen das, Ehud, die brauchen auch mal einen Erfolg! Die brauchen auch ihre Helden. Und hast du jemals von einem palästinensischen Wissenschaftler von Weltrang gehört? Einem grandiosen Schauspieler? Sportler? Popstar? Siehst du. Die letzte technische Innovation, die wir hier gefeiert haben, war der Sprengstoffgürtel. Und das ist schon Jahre her – wobei uns die Hisbollah da auch noch das Patent streitig macht.

Komm schon, Ehud: zwei, drei Anschläge mit, sagen wir, rund drei Dutzend Toten, dann gibt’s hier mal wieder Autokorso und Knafeh für alle. Und das haben wir hier auch bitter nötig, hier herrscht seit Jahren nur Tristesse. Du müsstest mal herkommen. Das Grauen in Tüten! Das letzte Mal, dass hier Partystimmung herrschte, war am 11. September 2001. Verdamp lang her, Ehud.

Die Anschlagsopfer wirst du schon rechtfertigen können. Sind schließlich Opfer für den Frieden, wie Yitzchak und Shimon damals nach den ersten Busbombenattentaten so schön gesagt haben. Und ein bisschen Schwund ist immer. Meine Leute brauchen auch mal ein Erfolgserlebnis, damit ich mit euch "auf Augenhöhe" verhandeln kann. Ätzend, ich weiß, aber du kennst die Spielregeln, Ehud. Ich bin auch gern bereit, mich auf CNN von meinem bewaffneten Arm zu distanzieren und Anschläge gegen Zivilisten auf beiden Seiten zu verurteilen. Mit Dackelblick!

Komm’ mir ein Stückchen entgegen, ich darf’s nicht, sonst bin ich ein toter Mann. Hilf mir, Ehud, sonst bin ich am Arsch!

Dein Mahmud

P.S.: Danke auch für das Sixpack Goldstar. Hat mir wirklich geholfen, gestern Abend.

Wednesday, July 04, 2007

Entebbe 2007

Es gab eine Zeit, in der es nicht als weise Zurückhaltung galt, dem internationalen Terrorismus mildes Verständnis entgegenzubringen. In der man Terroristen noch Terroristen nannte und nicht Militante oder Aktivisten. In der man sich nicht von Kidnappern erpressen ließ sondern sie jagte.

Letzte Nacht jährte sich die Befreiungsaktion von Entebbe zum 31. Mal. Viel hat sich seither verändert. Grund genug sich vorzustellen, wie die Medien heute reagieren würden, wenn die Operation Yonathan nicht 1976, sondern erst gestern Nacht gelaufen wäre.

Entebbe 2007 - eine internationale Presseschau

„Vorfälle wie der gestrige spielen nur den Hardlinern in die Hände, die ausschließlich auf die Macht der Faust setzen. Sicher, die israelische Regierung konnte die Entführung der Air-France-Maschine und die Geiselhaft ihrer Staatsbürger nicht tatenlos hinnehmen, aber mit der Entsendung eines Kommandos nach Uganda lief sie kopflos in die von der PFLP gestellte Falle. Gewalt und Gegengewalt – im Nahen Osten lernen die Konfliktparteien nicht dazu.“
(Thorsten Schmitz, Süddeutsche Zeitung)


Schweres israelisches Militärflugzeug in Entebbe: Verhältnismäßige Reaktion?

„Israelis töten sieben Palästinenser“
(ZDF-Videotext)

„Auge um Auge, Zahn um Zahn – mit brutaler Gewalt erzwang Israel die Befreiung der Passagiere. Und ging dabei buchstäblich über Leichen: drei Geiseln fanden den Tod. Die Verluste auf Seiten der Ugander und der Militanten betragen ein Vielfaches. Durch einen Gefangenenaustausch hätte das Blutvergießen verhindert werden können, aber der Regierung in Tel Aviv kam der Anlass gerade recht, um Stärke zu demonstrieren. Leidtragende sind nun auch die Republik Uganda und das Völkerrecht, das Israel durch den Einfall seines Kommandos mit Füßen trat.“
(taz)


Idi Amin (mit israelischem Fallschirmjägerabzeichen): Chancenlos gegen den Angriff der ehemaligen Freunde.

„Nun frohlockt das israelische Militär über den vermeintlichen Husarenstreich. Dabei sind sich Beobachter einig: Gegen die mit mehr als 100 Mann anstürmende Eliteeinheit der Invasoren hatte die vergleichsweise kleine Schar der Verteidiger des Terminals nicht den Hauch einer Chance.“
(stern)

„Gegen Mitternacht zerschlugen sich die letzten Hoffnungen auf ein unblutiges Ende des Geiseldramas. Einmal mehr siegte das alttestamentarische Racheprinzip über die Vernunft. Dabei hätte ein Einlenken Israels durch die Freilassung von einigen Dutzend Häftlingen und die Zahlung von 5 Millionen Dollar Lösegeld den Hardlinern in der PLO den Wind aus den Segeln genommen. Statt dessen wird die Vergeltung der militanten Palästinenser nur mehr eine Frage der Zeit sein. Die Gelegenheit zum Ausbruch aus dem Kreislauf der Gewalt ist mutwillig verspielt worden.“
(Frankfurter Rundschau)


Rückkehr der Geiseln nach Tel Aviv: Jubel mit fadem Beigeschmack in der israelischen Hauptstadt.

„Entebbe: Isrealische Spezialeinheit befreit 100 Passagiere aus Giselhaft.“

(N24-Laufband)

„Das unverantwortliche Verhalten der französischen Crew muss Konsequenzen haben. Michel Bacos und seine Kollegen haben die nichtjüdischen Passagiere schmählich im Stich gelassen.“
(Libération, Paris)

„Dennoch würde es zu weit führen, wenn man die von Herrn Böse initiierte Selektion der jüdischen von den nichtjüdischen Passagieren zum Anlass nähme, den Aktivisten der Revolutionären Zellen vorzuwerfen, sie seien die Kinder ihrer Eltern. Herr Böse, so unwahrscheinlich das auf den ersten Blick scheinen mag, meinte es gut. Auf diese Weise befreite der Deutsche mehr als hundert Passagiere aus einer sehr gefährlichen Situation. Sie dürften ihrem von den Israelis getöteten Retter zutiefst dankbar sein.“
(The Times, London)

„Zum zweiten Mal nach Sharons Überquerung des Suezkanals 1973 fielen israelische Truppen auf dem afrikanischen Kontinent ein. Der Judenstaat spielt mit dem Feuer – ohne Rücksicht auf den drohenden Flächenbrand. Der radikale Arm der Hamas-Partei, auf deren Bemühungen hin erst gestern der BBC-Journalist Alan Johnston nach monatelanger Geiselhaft freigelassen worden war, verkündete umgehend: „Die Pforten der Hölle haben sich geöffnet!“
(DER SPIEGEL)

„Die kaltblütige Tötung Wilfried Böses und Brigitte Kuhlmanns sowie ihrer palästinensischen Kampfgenossen ohne Gerichtsverfahren wirft ein bezeichnendes Licht auf den „Rechtsstaat Israel“, der sich soviel auf seinen Status als einzige Demokratie der Region zugute hält.“
(Neues Deutschland)


Bei dem Kommando-Angriff eingesetzter Mercedes: Perfide Taktik.

„Der israelische Militärschlag aus heiterem Himmel ist auch ein Schlag ins Gesicht all jener, die auf Deeskalation und eine friedliche Lösung des Nahostkonflikts setzen.“
(WAZ)

„Die Operation der Armee in Entebbe war zweifellos ein Erfolg. Dennoch ist zu fragen, ob wir das Recht hatten, mit der Operation das Leben der 20 jüdischen Geiseln aufs Spiel zu setzen, die keine israelischen Staatsbürger sind.“
(Ha’aretz)

„Eine schier unglaubliche Aktion. Und genau das ist sie: nicht zu glauben. Ein derart spektakulärer Erfolg lässt nur den Schluss zu, dass das ganze Geiseldrama von A bis Z vom Mossad inszeniert war.“
(Guardian)

„Yonathan Netanyahu und Wilfried Böse – zwei Männer, die auf den ersten Blick nichts miteinander gemein hatten, aber sich doch auf verblüffende Weise ähnelten: als fanatische Kämpfer für eine, wie sie glaubten, gerechte Sache. Es ist kein Zufall, dass sich ihre Wege schließlich kreuzten. Und dass sie beide in der gleichen Nacht den Tod fanden.“
(SZ-Magazin)


Böse (links), Netanyahu: Protagonisten der Gewalt im Nahen Osten.

„After Israeli Raid: 75-year-old Dora Bloch dies in Kampala Hospital“

(BBC)

Hier ist nix aus der Luft gegriffen. In der Tat verhielt es sich so: Linke Politiker sandten Solidaritätsbotschaften an den damaligen Präsidenten von Uganda, Idi Amin, in denen sie die „flagrante Verletzung der Souveränität Ugandas verurteilten“. In der Vollversammlung der Vereinten Nationen spielte sich ein groteskes Theater ab, in dem Israel zum Aggressor gestempelt wurde. Nur mit Mühe konnte eine formelle Verurteilung vereitelt werden. Und der französische Flugkapitän, der mitsamt seiner Crew bei den jüdischen Geiseln verblieben war und vor dem wir heute noch alle den Hut ziehen sollten (siehe SoE-Heldenpantheon in der Sidebar), bekam keinen Orden, sondern Schwierigkeiten mit seinem Arbeitgeber und wurde sogar zeitweilig vom Dienst suspendiert. Selbst die Verschwörungstheorie hat ein reales Vorbild. Die Wirklichkeit ist zuweilen absurder als es Satire je sein kann.

Das trägt man heute.


Exklusiv im SoE-Shop.

Danke, Hamas!

Süddeutsche Zeitung:

"Nach fast vier Monaten in Gefangenschaft ist der entführte Reporter Alan Johnston wieder frei - offenbar dank der Bemühungen der Hamas. Die will sich nun auch für die Befreiung des israelischen Soldaten Schalit einsetzen."

Karitativ, wohltätig, humanitär: Die Hamas nimmt keine Geiseln, sie befreit sie. Das ist Islamismus mit menschlichem Gesicht. Wir haben uns alle getäuscht.

Tuesday, July 03, 2007

Feindbeobachtung

Hört, hört! Die Deutsch-Palästinensische Gesellschaft (DPG) hat sich auf ihrer Webseite zum islamistischen Putsch im Gazastreifen geäußert. Wie nicht anders zu erwarten, wird dem Westen in der Erklärung vorgeworfen, schuld an der Spaltung des palästinensischen Volkes zu sein.

Okay, es war vielleicht etwas naiv anzunehmen, die DPG würde mal ein ernstes Wort mit ihren Schützlingen reden. Viel einfacher sind ja selbstmitleidige Erklärungen und Petitionen – diesmal gegen die Berufung Tony Blairs zum Sondergesandten des Nahost-Quartetts:

„Die Deutsch-Palästinensische Gesellschaft spricht sich gegen die Berufung von Tony Blair zum Sondergesandten des Nahostquartetts aus. Bei allen Verdiensten, die Blair als britischer Premierminister erworben hat - insbesondere auch in Zusammenhang mit dem Friedensprozess in Nordirland - muss dennoch festgehalten werden: Es ist eine unbestreitbare Tatsache, dass Tony Blair in weiten Teilen der arabischen Welt, und damit auch in Palästina, kein Vertrauen genießt.“

Das spricht ja nun wieder unbedingt für den britischen Ex-Premier!

„Blair gilt dort seit dem Irak-Krieg bei vielen als Lügner und Kriegstreiber, der für den Tod von zehntausenden Irakern mitverantwortlich ist.“

Was aber nichts heißen will, denn der arabischen Welt galt ein Saddam Hussein immer als Held, obwohl er für den Tod von Hunderttausenden Irakern direkt verantwortlich war.

„Dass Blair trotz dieses Hintergrunds zum Nahost-Sondergesandten ernannt wurde, zeigt, dass die Politik des Nahostquartetts - vor allem aufgrund der Einflussnahme der USA - weiterhin von Arroganz und Ignoranz gegenüber den Palästinenserinnen und Palästinensern geprägt ist. Dabei wäre es an der Zeit, die Wünsche und Bedürfnisse der palästinensischen Seite endlich genau so ernst zu nehmen, wie die der israelischen Seite.“

In Prinzip Ja. Solange die Wünsche der Palästinenserinnen und Palästinenser aber darauf hinauslaufen, dass der Staat Israel vernichtet wird, weshalb sie mit Mehrheit Hamas wählten, wird wohl nix draus.

„Bedenklich stimmt zudem, dass Blair noch nicht einmal innerhalb des Nahostquartetts akzeptiert ist, wie zum Beispiel die kritischen Äußerungen von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier zeigen.
Aus Sicht der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft ist Tony Blair daher eine Fehlbesetzung für den Posten des Nahost-Sondergesandten. Wir rufen Sie daher auf, eine Petition an den Präsidenten der Europäischen Kommission, Jose Manuel Barroso, zu unterzeichnen, die sich gegen die Berufung Blairs ausspricht.“

Und Spirit of Entebbe ruft dazu auf, Typen wie Barroso tunlichst von allen verantwortungsvollen Ämtern fernzuhalten.

Stop Barroso! Stop surrendering to terror! Fuck off, Palestine!