Erhard Arendt ist ein armes Würstchen. Auf seinem „
Palästina-Portal“, einer Schlammgrube, in der sich Israelhasser suhlen können, dass es nur so eine (Arendt-)Art hat, listet er praktisch alles auf, was sich irgendwie gegen den jüdischen Staat verwenden lassen könnte. Und ist mal keine Brunnenvergiftung zur Hand, die sich ausschlachten ließe, gibt sich der Mann, der im Muslim-Markt behauptet, nicht antiisraelisch zu sein, auch mit einem „Siedlerübergriff auf einen älteren palästinensischen Bauern“ zufrieden, bei dem das Opfer „Verletzungen im Gesicht, an der Hand und am Bein“ davongetragen haben soll. In die Kategorie „Stories, die die Welt bewegen“ fällt auch die hanebüchene „Geschichte vom Jungen und seinem Hund“, die Arendt auf seiner Seite verlinkt
, und die mehr über die deutschen Sympathisanten der Palästinenser aussagt als über das ach so grausame Besatzungsregime.
In epischer Breite schildert der Augenzeuge, was sich „50 Meter entfernt von der illegalen israelischen Siedlung Tel Rumeida“ ereignet: „Eine Gruppe israelischer Siedlertouristen gaffen aus den Fenstern eines Reisebusses, während fünf Vertreter der internationalen Beobachtermission TIPH wild auf ihren Notizblöcken rumkritzeln.“
Die Siedlung ist natürlich „illegal“, weil ein judenreines Palästina auch nach den Vorstellungen der Genfer Initiative eigentlich eine pure Selbstverständlichkeit ist. Die Ausweisung von Arabern aus Israel hingegen wäre eine „Deportation“, ein beispielloses Verbrechen gegen die Menschlichkeit und ein Beweis für Rassismus im Apartheid-Staat Israel.
Und was machen die „Siedlertouristen“? Sie schauen nicht aus dem Fenster, sie „gaffen“ – etwas, was die Palästinenser, das edelste Volk seit Winnetous Apachen, nie tun würden. Und was ist es wohl, das internationale Beobachter so brennend interessiert?
„Rund 20 Palästinenser haben sich im Hintergrund aufgereiht, als drei Menschrechtsaktivisten sich in eine Horde israelischer Soldaten drängen.“
In eine Horde, nicht etwa in eine Gruppe. Wo kämen wir denn hin, wenn Israelis in Gruppen aufträten statt in Horden und um sich blickten statt zu gaffen? Es stimmt schon, die Sprache ist verräterisch. Man wundert sich auch, was „Menschenrechtsaktivisten“ dort treiben. Im Darfur würden sie sich jedenfalls nicht in Horden von Reitermilizen drängen, das wäre dann doch ein eher unkalkulierbares Risiko. Also zieht man dorthin, wo 20 Palästinenser auf Israelis treffen, das ist offenbar immer eine Nachricht, weil ja sonst nichts passiert auf der Welt. Und mit etwas Glück gelingt eine Provokation, die die „Situation eskalieren“ lässt.
„Zwei palästinensische Jungen kauern gefesselt auf dem Bürgersteig, während ein dritter auf die Rückbank eines Polizeiwagens gedrückt wird. Zur gleichen Zeit versteckt sich ein kleiner Welpe, Hühnchen knabbernd hinter einem israelischen Checkpoint, als die Situation eskaliert…“
Was ist geschehen? Die langatmige Rückblende stellt uns den „17-jährigen Palästinenser Samir“ vor, der mit seinem kleinen Hund vorbeischlendert: „D.h. er schlendert während er den kleinen Welpen an der Leine hinter sich her schleift.“
Leute wie der Erzähler haben für gewöhnlich auch ein Herz für den Tierschutz wenn nicht sogar für „Tierrechte“, aber wir werden noch sehen, warum der Köter diesmal nicht davon profitiert:
„Samir ist nicht unbedingt ein typischer Palästinenserjunge. (…) Er trägt ein viel zu enges Stretchshirt um seinen massiven Körper noch muskulöser erscheinen zu lassen.“
Eben doch ein typischer halbstarker Palästinenserjunge. Aber der Körper ist massiv und muskulös – ein Israeli gleicher Statur dagegen wäre fett gewesen.
„Nie sieht man ihn mit anderen Kindern reden, geschweige denn spielen. Er hat nicht viele Freunde und denen die er hat, verpasst er gerne mal eine Kopfnuss..“
Wahre Freundschaft!
„Samir läuft vorbei am israelischen Checkpoint, an dem zwei gelangweilte Wehrdienstleistende sich unter einem gefleckten Tarnnetz vor der Sonne verstecken und den penetranten Klängen von Nelly Furtado lauschen.“
Selbst über die Musik, die israelische Soldaten hören, muss Klage geführt werden. Wie melodisch klingt dagegen der Ruf des Muezzins und wie lieblich das „I-aaah“ der Esel in den idyllischen Weiten Palästinas!
„Der Hund schleift mal wieder am Boden und die beiden Soldaten scheinen einen Anlass zu sehen, um ihrer Langeweile für ein paar Minuten zu entrinnen und schreien auf Samir ein. Samir ist klar was sie vom ihm wollen auch wenn er kein Hebräisch spricht und die Soldaten sich nicht die Mühe ihr Gebrülle durch ein paar Brocken Arabisch oder wenigstens ein paar Gesten zu ergänzen. Samir ist ein stolzer Junge, der selbst keine Angst vor zwei M16-Gewehren hat. So tut er zumindest und schleudert seinen Hund demonstrativ vor den Augen der Soldaten durch die Luft.“
Wenn das PETA wüsste! Zwar greifen die Soldaten zugunsten des Hundes ein, aber das tun sie nicht aus Tierliebe, sondern „um ihrer Langeweile für ein paar Minuten zu entrinnen“. Damned if you do, damned if you don’t.
„Einer der jungen Soldaten rennt auf Samir zu, reißt ihm die Leine aus den Händen und bringt den Hund hinter seinen Betonverschlag. Doch Samir lässt sich nicht einfach seinen Hund wegnehmen (!), erst recht nicht von heranwachsenden israelischen Soldaten, die trotzt Schutzweste kaum halb so kräftig wie er erscheinen. In Arabisch redet er unablässig auf sie ein, die Soldaten antworten in Hebräisch, bis sie schließlich genug haben und ihm an seinem Hemd auf die andere Seite der Straße zerren.“
Jetzt nehmen die Juden dem Palästinenserjungen auch noch den Hund weg!
„Dort verweilt er, gedemütigt, aber mit konstant aggressivem Blick, während wir versuchen zu schlichten. Drei Soldatinnen, außer Dienst, in engen Shorts und M16 auf den Rücken, die fast größer als sie erscheinen, kommen hinzu. Sie spielen mit dem Welpen, geben ihm Wasser und Hühnchenstücken zu essen und versuchen sich mit uns gegen diesen „aggressiven Tierschänder“ zu verbünden. Samirs Mutter kommt hinzu und es beginnt die Stunde der Verhandlungen.“
Ein aggressiver Tierschänder ist ein aggressiver Tierschänder, es sei denn, man konstruiert aus dem Vorfall ein Exempel für den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern – da kann man, erst einmal mit der richtigen Gesinnung ausgestattet, sich natürlich nicht so ohne weiteres mit den Besatzern verbünden. Man muss das Ganze im Kontext sehen:
„Nur eines wäre nun schlimmer, als Samir seinen Hund zurück zu geben – ihn die Soldaten mitnehmen zu lassen. Nicht weil sie sich nicht um ihn kümmern würden, sondern weil es eben nicht nur ein kleiner niedlicher Hund, sondern auch palästinensisches Eigentum ist. Weil es eine weitere Folge der täglichen Demütigungen und Willkürhandlungen des israelischen Militärs wäre.“
Darunter geht es einfach nicht. Ein von einem Palästinenserjungen gequälter kleiner Hund darf nicht Israelis in die Hände fallen, auch wenn die sich um ihn kümmern – das wäre ja wieder eine „Demütigung“ mehr. Ein Wort übrigens, das im Vokabular der Palästinenserfreunde geradezu inflationär verwendet wird und dem „Leiden“ ernsthaft Konkurrenz macht. Stille Tage im Klischee. Und was haben wir sonst noch im Pogrom, pardon. Programm?
„Auch wenn diesmal keine Familien aus ihren Häusern vertrieben werden, Soldaten ihre Waffen nicht auf spielende Kinder richten und keine Sonderkommandos (!) in nächtlichen Razzien Türen sprengen. Auch wenn es nur um einen Hund geht, dem es wahrscheinlich überall besser gefallen würde als bei Samir, bliebe es eine weitere Manifestation palästinensischer Rechtlosigkeit.“
Und wenn das Recht darin besteht, einen Hund zu quälen. Deshalb muss das Tier sein Schicksal annehmen – zum höheren Zweck der antiisraelischen Propaganda. Da kann man nichts machen.
Der Rest der Geschichte ist vorhersehbar. Die Soldaten werden handgreiflich:
„Fünf Soldaten bringen Samir zum Polizeiwagen. Seine Mutter ruft ihm noch eine paar tröstende Worte zu. Doch er scheint sie nicht wirklich zu brauchen. Mit konstant stolzem Gesichtsausdruck wird er gefesselt und auf den Rücksitz des Polizeiwagens gedrückt.“
Worauf auch immer er stolz sein mag.
„In dem Wirrwarr aus rund zehn Soldaten und Polizisten und uns drei Menschenrechtsaktivisten fällt es kaum einem auf dass ein junger Soldat anscheinend noch nicht genug der täglichen Palästinenserunterdrückung hat und plötzlich in den Wagen springt.
Er schlägt auf Samir ein während draußen wild geschrieen wird, seine Kameraden versuchen uns abzudrängen, versuchen zu verhindern, dass irgendwer die Misshandlung dokumentiert. Die Türen des Wagens knallen zu und mit Blaulicht fährt er ab zur Polizeiwache.“
Was die Glaubwürdigkeit eines „Menschenrechtsaktivisten“ betrifft, der kein gutes Haar an der anderen Seite lässt und ihr perversen Spaß an der „täglichen „Palästinenserunterdrückung“ unterstellt, sollten gewisse Zweifel am geschilderten Vorfall angebracht sein. Und selbst wenn alles haargenau so stimmen würde: Hat so ein Menschenrechtsaktivist keine anderen Sorgen? Dann ist es um die Menschenrechte weltweit deutlich besser bestellt als ich gedacht hätte.
Das scheint auch der Menschenrechtsaktivist selbst zu ahnen. So wirklich zieht die Geschichte vom halbwüchsigen Tierquäler, der angeblich Prügel von einem Soldaten bezieht, die Wurst nicht vom Teller. Da muss schon noch ein anderes Kaliber her. So greift der Menschenrechtsaktivist zur bei Tierschützern beliebten Methode und ergeht sich in der drastischen Schilderung einer Grausamkeit, die bei Liebhabern von Splatterfilmen gut ankommen, allerdings schwerlich zu beweisen sein dürfte:
„Ein paar Tage später wird in einem Dorf nahe Hebron, nur wenige Kilometer entfernt von Tel Rumeida, ein fünfzehnjähriger palästinensischer Junge mit Spielzeugpistole in der Hand, von israelischen Soldaten erschossen. Sie pumpen ihn mit Blei voll bis sein Bauch aufplatzt und seine Gedärme heraus fallen.“
Während sie früher das Blut geschlachteter Christenkinder zum Mazzebacken verwendet haben. Nein, diese Juden! Aber es geht noch saftiger:
„Der Gerichtsmediziner wird später Bissverletzungen am Jungen feststellen. Die Soldaten hatten, nachdem der Junge am Boden lag, einen Polizeihund auf das sterbende Kind gehetzt. Nicht ein einziger Polizist wurde gerufen, keiner der Soldaten wurde verhaftet, niemand wird angeklagt werden.“
Alltag im besetzten Palästina. Oder doch zumindest im Kopf eines Menschenrechtsaktivisten, der alles glaubt, wenn es ihm in den Kram passt.
Arendt hat es mal für nötig befunden, Henryk Broder dafür zu schelten, dass er mich auf der Achse des Guten schreiben lässt: „Zeige mir deine Gastautoren, und ich sag dir, wer du bist…“. In diesem Sermon, der keine einzige Aussage meines Gastbeitrags widerlegt – dafür ist Arendt viel zu stumpf – findet sich auch der bemerkenswerte Satz „Ich denke (gelogen! C.C.), das alles speichert das Internet irgendwo und so wird Claudio Casula anders als die anderen Täter unserer deutschen Geschichte irgendwann an seinen Worten gemessen werden können.“
Wenn die Judenhasser von heute ausgerechnet jene, die ihnen aufs Maul schauen, mit den Judenhassern von damals vergleichen, darf man wohl großes Kino erwarten. Dann sehe ich dem Nürnberger Tribunal erwartungsvoll entgegen.