Friday, September 28, 2007

"Devil stared down by an Angel"

SoE verneigt sich vor Karnit Goldwasser.

"During the questions we made eye contact, we looked at each other more than once. The look on his face changed the moment he realized who was facing him and what I wanted from him," Karnit Goldwasser, wife of kidnapped soldier Ehud Goldwasser, said after her meeting with Iranian President Mahmoud Ahmadinejad in New York.

Goldwasser managed to enter Ahmadinejad's press conference at the United Nations building in New York on Tuesday, and told Ynet that the she was surprised by the treatment the Iranian leader received upon his arrival.

"He came in and started to smile at everyone. The reporters gave him great respect… As he walked by me he said hi to me, because he still didn't know who I was. He thought I was one of the supporting journalists, and that he was walking into a place where everyone loved him. He seemed very pleased," Goldwasser recounted.

Goldwasser said she was not afraid to present the president with her question, and asked him, "Hello, my name is Karnit, the wife of Ehud Goldwasser, the soldier who has been held captive for over a year. Since you are the man that is behind the kidnapping due to the aid you grant Hizbullah , why don't you allow the Red Cross to visit the two soldiers?" she asked.

Thursday, September 27, 2007

Lügen in Zeiten des Krieges

Die Generaldelegation Palästinas in der Bundesrepublik Deutschland gibt bekannt:
„Innerhalb kürzester Zeit tötete die israelische Armee während ihrer Luft- und Bodeninvasion im Gaza-Streifen elf Zivilisten und verletzte 30 weitere schwer.
Zwei Raketen trafen ein fahrendes Personenfahrzeug. Die vier Insassen waren sofort tot. Drei sich in der Nähe des Wagens aufhaltende Männer wurden verletzt und in das Al-Shifaa Krankenhaus in Gaza-Stadt gebracht.

Augenzeugen berichteten der Nachrichtenagentur Ma’an, dass dutzende Panzer und militärische Fahrzeuge unter dem Einsatz von Hubschraubern die Stadt Beit Hanoun einkesselten und die Ausgänge abriegelten. Während eines Angriffes auf ein Wohnhaus starben sieben Bewohner. Auch hier wurden zahlreiche weitere Bewohner verletzt."
Warum nur, fragt man sich, riegelt die israelische Armee eine Stadt ab, um ein „Wohnhaus“ anzugreifen? Und warum feuert sie mit Raketen auf ein „fahrendes Personenfahrzeug“?

Möglicherweise, weil sich im PKW nicht die Vertreterinnen des Palästinensischen Müttergenesungswerks befanden, sondern, nun ja: Terroristen. Aus der Jerusalem Post erfahren wir:
„Two Hamas members were killed in an IAF air strike in Beit Hanun Thursday morning; this, after a group of five Hamas-affiliated terrorists were killed late Wednesday afternoon when an IAF missile struck their jeep in the Zeitoun neighborhood of Gaza City, Hamas reported.“
„Hamas reported“. Die Terrororganisation gibt also selbst zu, dass es sich bei den Getöteten um ihre Mitglieder handelt:
„Hamas identified them as members of the Army of Islam, a splinter group involved in the March kidnapping of BBC journalist Alan Johnston, who has since been released. The group is also believed to be among those holding kidnapped IDF Cpl. Gilad Schalit, seized in a cross-border raid in June 2006.“
So also sehen die von der diplomatischen Vertretung der Palästinenser in Berlin so bezeichneten „Zivilisten“ aus.

Weiter heißt es in der J’Post:
„Palestinian sources also reported that elsewhere in Gaza, four civilians were killed after an IDF tank shell hit a residential building in Beit Hanun. Witnesses said the shell fell between two houses and that soldiers also fired from tank-mounted machine guns. In all, four were killed and 25 wounded by army fire, including five critically, Palestinian hospital doctors said. The army said it was looking into the report.“
Wir fassen zusammen: Selbst wenn man die notorisch unglaubwürdigen Aussagen palästinensischer Augenzeugen leichtsinnigerweise für bare Münze nimmt, sind unter den angeblich 11 Toten ganze vier Nichtkombattanten und sieben Terroristen, ganz sicher aber nicht die von der offiziellen Terror-Vertretung angegebenen „11 Zivilisten“.

Nun stellt sich natürlich die Frage: Wem stehen diese Diplomaten nahe? Der Hamas? Dann müssten sie doch die Version ihrer Partei verbreiten, nach der es Leute erwischt hat, die der Hamas bzw. der „Army of Islam“ angehörten. Schon nach dem Selbstverständnis dieser Subjekte handelt es sich also um Kombattanten.

Stehen die Vertreter aber der Fatah des Machmud Abbas alias Abu Mazen nahe, verharmlosen sie die gezielt Getöteten – die überdies im internen Machtkampf Todfeindstatus genießen – bewusst als „Zivilisten“. Den Deutschen kann man's ja verkaufen.

Und was lernen wir daraus? Dass die Palästinenser, jedenfalls ihre unseligen Vertreter, noch immer hoffnungslose Gefangene ihrer eigenen Lügenkultur sind. „Wir sind immer die unschuldigen Opfer“. Anders geht es offenbar nicht. Dabei gibt es gar keinen Zweifel: Die Tatsache, dass ein Terrorist oder auch ein blutrünstiger Diktator keine Uniform trägt, macht ihn nicht automatisch zu einem Zivilisten. Ein Josef Stalin in Badehose, ein Adolf Hitler im Bärchen-Schlafanzug oder auch ein Pol Pot im Adamskostüm: Verbrecher bleiben sie allemal, und Verbrecher sind legitime Ziele. Schon bezeichnend, dass so etwas ausgerechnet von denen bestritten wird, die mit der Ermordung von Café-Besuchern und Buspassagieren überhaupt kein Problem haben.


UPDATE, 28.09.07:
"Abbas asked UN officials in New York to act to stop Israel from continuing its operations in the Gaza Strip. He denounced the escalation of attacks and demanded that Security Council members intervene in what he called "the massacre of Palestinians being carried out by the occupation army." (J'Post)

Und das ist der Mann, mit dem Israel Frieden machen soll.

Tuesday, September 25, 2007

Gute Idee

„Ahmadinedschad will Ground Zero besuchen. Wäre es nicht viel besser, wir brächten Ground Zero zu ihm?"

(Jay Leno)

Friday, September 21, 2007

Iranischer Geniestreich

Marietta Slomka präsentiert den neuen Wunderjäger der Luftwaffe der Islamischen Republik Iran:


Die Tarn- und Täuschtechnik des Flugzeugs beruht auf einer genialen Idee: Die USAF im Irak und IAF sollen dahingehend in die Irre geführt werden, dass sie glauben, die Blue Angels, die Kunstflugstaffel der US Navy, befinde sich im Anflug - bis es zu spät ist. Dazu wurden schrottreife F-5 Tiger extra mit einem zweiten Seitenleitwerk und einer aufwendigen Tarnlackierung versehen:



Könnte klappen. (Hattip: TPR)

Update am 24.09.2007: Erste "Militärexperten" scheinen schon auf die iranische List hereingefallen zu sein:


Iranian-made Saegheh fighter jets, which some military experts say are based on U.S. F-18s, screeched across the sky over Iranian-made armored personnel carriers and Ghadr missiles, which have a range of more than 1,000 miles.

Ein Forum für das demokratische Bollwerk

Ach, was sind sie wieder liberal, die Kollegen von Ha'aretz! Heute ist doch tatsächlich ein Editorial von Dr. Ahmed Yousef drin, das für die Anerkennung der Hamas wirbt, eine Partei, die dem grassierenden Radikalismus in der palästinensischen Gesellschaft heroisch entgegenwirkt, wie der Autor versichert.

Erwähnte ich schon, dass Dr. Ahmed Yousef Berater von Ismail Haniyeh ist? Im recht langen Text fällt das Wort Israel einmal am Rande ("That report cast doubt about the ability of Palestinian President Mahmoud Abbas to secure a cease-fire with Israel and reach a political settlement in the absence of Hamas"), ansonsten ist der Appell zur Anerkennung der Judenmörderbande wohl an das internationale Publikum gerichtet - und an Israelis, die zu blöd sind, um im Bus aus dem Fenster zu schauen.

Bei Ha'aretz wollte man also mal wieder den schönen Seelen etwas Gutes tun. "Tut wohl denen, die euch hassen", hat Rabbi Yeshua Ben-Yoseph ja schon vor 2000 Jahren gepredigt. Wahrlich, ich sage euch: Am Vorabend des Versöhnungsfestes ist der christliche Geist eingezogen in der Redaktion. Nur die Zeitung sieht so aus, dass man keinem toten Fisch zumuten möchte, darin eingewickelt zu werden.

So war es im Al-Qaida-Camp

Rückkehrer berichten. Und was sie zu erzählen haben, ist nicht nur geeignet, gewisse Bedenken der Bevölkerung zu zerstreuen, sondern auch, Scharfmachern wie Schäuble oder Bosbach den Wind aus den Segeln zu nehmen.


„Am besten war das Gemeinschaftsgefühl. Egal ob Schiiten, Sunniten oder Konvertiten, wir waren ein Team und hatten unheimlich viel Spaß miteinander. Abends haben wir zusammen Al-Jazeera gekuckt oder Backgammon gespielt. Auf den Zimmern ging’s dann richtig ausgelassen zu, ein Durcheinander und ein Geschrei, wie in der Juuuu…gendherberge. Um zehn hieß es dann Licht aus und Hände auf die Bettdecke. Man musste morgens ja wieder früh raus. Einige haben dann aber trotzdem mit der Taschenlampe Mearsheimer & Walt gelesen und dabei ganz schwer geatmet.“
(Khalil J.)


„Was wir so gemacht haben? Na, was man im Trainingslager halt so macht: Laufen, Springen, Krabbeln und so’n Zeug. Dann gab’s noch Spielzeuggewehre, mit denen haben wir schon mal „Piff, paff!“ gemacht. Richtige Waffen habe ich keine gesehen.“
(Moussa A.)


„Klar wurde auch mal politisiert. Insbesondere haben einige Teilnehmer Kritik an der israelischen und US-amerikanischen Außenpolitik geübt. Aber das lief immer sehr zivil ab. Ich weiß noch, wie einer mal sagte: „Also, dieser Bush ist mir dermaßen unsympathisch, dem könnte ich glatt eine reinschlagen!“ Da ist der aber sofort von den anderen zusammengezischelt worden… Nee, nee, das wurde uns immer wieder gesagt: „Gewalt ist keine Lösung.“
(Rolf B., Konvertit)


„Einer der Trainer hatte einen total trockenen Humor. Der kam immer morgens rein, grinste in die Runde und meinte: ,Na, ihr Schläfer?’“
(Adnan S.)


„Der Herbergsvater ist sogar einmal kurz vorbeigekommen, so ein langer, hagerer Typ mit sanften haselnussbraunen Augen. Ich hab mich ein bisschen mit ihm unterhalten, und er hat mir glaubhaft versichert, dass er nichts gegen Amerika hat, nur gegen die Politik. Und die christliche Religion. Und den westlichen Lebensstil an sich. Einiges findet er aber auch gut, Video zum Beispiel.“
(Ali Ö.)


„Was hatten die nicht alles versprochen in dem Prospekt von Osama Tours! Aber schon die Anreise war die reine Strapaze. Vor Ort dann die herbe Enttäuschung: zweckmäßig eingerichtete Zimmer Modell „Sparta“, von Meerblick konnte nicht die Rede sein. Keine Frauen weit und breit. Und die Animateure waren das Letzte. Einmal und nie wieder, sag ich da nur. Nächstes Jahr buch’ ich wieder Malle.“
(Bülent Ü.)

Thursday, September 20, 2007

"Unbesiegbar – aber geschlagen"

… ist die israelische Armee; jedenfalls wurde einer "weltweit"-Reportage von Richard Chaim Schneider dieser doch recht kühne Titel verpasst, über den sich Nasrallah & Co. freuen werden. Der Film, der am 25. Oktober im WDR-Fernsehen ausgestrahlt wird, porträtiert drei Soldaten, die als pars pro toto für die IDF "zwischen Mythos und Krise" stehen sollen. Na, mal sehen. (Wh.: 27.10., 11:05 Uhr)

Tuesday, September 18, 2007

Das böse Wort mit "K"

"Kouchners Kriegsgeschwätz beschleunigt die Eskalation gegenüber Iran und ist der bis dahin deutlichste Hinweis auf einen radikalen Kurswechsel in der französischen Außenpolitik. Klug war es nicht", meint Stefan Kornelius heute in seinem Kommentar in der Süddeutschen Zeitung.

Klug ist dagegen, keinesfalls die militärische Lösung als ultima ratio zu erwägen, sondern abzuwarten, bis der Iran über Atomwaffen verfügt, und es bis dahin bei diplomatischen Protestnoten zu belassen. Denn Zurückhaltung zahlt sich am Ende aus und rettet den Frieden. Wie damals, '38.

Monday, September 17, 2007

Nein, diese Juden schon wieder!

Aus dieser Meldung im Infobrief der Botschaft des Staates Israel vom 17.09.2007 trieft die ganze von Rupert Neudeck zu Recht beklagte Arroganz der israelischen Politik!

---schnipp---

Livni bewirtet muslimische Politiker und Diplomaten zum Ramadan:

Israels Außenministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin Tzipi Livni hat am gestrigen Sonntag im Jerusalemer King-David-Hotel ein Abendessen zum traditionellen Fastenbrechen des Ramadan (Iftar) veranstaltet. Insgesamt nahmen dabei 40 meist muslimische Gäste teil, darunter der palästinensische Ministerpräsident Salam Fayyad, sein Informationsminister Riad al-Malki, der ägyptische Botschafter Mohammed Assem Ibrahim Mohamed, der jordanische Botschafter Ali al-Ayed und führende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in Israel.

Livni betonte in ihrer Begrüßungsansprache, dass die Bedeutung des Abends über das Fastenbrechen des muslimischen Ramadan und des jüdischen Gedaliah-Fastens hinausgehe. Die Veranstaltung symbolisiere die Koexistenz sowie gemeinsame Werte, die auf dem Glauben gründen, dass vereinte Anstrengungen zum Frieden führen können. In diesem Zusammenhang erteilte sie auch dem Missbrauch der Religion durch Extremisten eine Absage.

Gideon Levy schiebt Frust

Dass es dem Ha'aretz-Reporter Gideon Levy, wie etlichen seiner Redaktionskollegen, am Spirit of Entebbe gebricht, ist kein Geheimnis. Schon 1981 verurteilte er den Luftschlag gegen den irakischen Atomreaktor Osirak, über den sich eigentlich jeder freuen musste, der wenig Lust verspürte, sich eines Tages einem mit Nuklearwaffen ausgestatteten Saddam Hussein gegenüberzusehen. Immerhin: Levy ist sich treu geblieben. Jede Militäraktion seines Landes dünkt ihn "abenteuerlich", also unverantwortlich, als riskierte die politische und militärische Führung das Leben ihrer Soldaten gewohnheitsmäßig aus Jux und Tollerei.

Diesmal reibt sich Levy nicht nur an der Führung, die, wie er findet, mit dem geheimnisumwitterten Luftschlag in Syrien wieder mal nur provozieren wolle und damit riskiere, in einen weiteren Krieg zu schlittern, sondern auch am komplizenhaften Schweigen der israelischen Medien. Deren Auftrag, so Levy, sei es schließlich, für Aufklärung zu sorgen. Stattdessen seien es ausländische Medien, die nach und nach die Hintergründe des Vorfalls enthüllten, während man sich daheim auf die Zunge beiße.

Wer sich in Israel auch nur ein bisschen auskennt, weiß nun aber, dass sich dort kaum eine deftige Geschichte lange geheim halten lässt. Allerdings, und das ist den eingeweihten Journalisten hoch anzurechnen, ist man sich auch im Mediengeschäft der Brisanz gewisser Informationen bewusst, und wenn diese die Sicherheit des Landes betreffen, legt man sich zuweilen eine gewisse Zurückhaltung auf, solange dies geboten erscheint. Das passt Gideon Levy nicht, er möchte gern alles wissen, auch um den Preis, dass das Ausplaudern von Details erhebliche (sicherheits-)politische Nachteile zeitigen könnte. Gideon Levy möchte nämlich jede Aktion totschreiben, bevor sie angelaufen ist, um sein Land vor gefährlichen "Abenteuern" zu bewahren. Zum Glück liegt aber die Sicherheit des Staates Israel nicht in den Händen linkslastiger Ha'aretz-Redakteure, sondern in den bewährten Händen der IDF. Das ist für Levy natürlich frustrierend. Und deshalb ist er erst recht frustriert, wenn die Armee Teile der Medien mit Informationen versorgt. Denn er ist mit Sicherheit der Letzte, dem man sie anvertrauen würde.

Wer hat Angst vorm kleinen Dschihad?

Was soll man davon halten, wenn neben der frisch eingeschulten Tochter ein Mitschüler sitzt, der den verhängnisvollen Namen Dschihad trägt, und das im Jahr 6 nach 9/11? Nun, genau das. Entsprechend beunruhigt reagierten in einem solchen Fall besorgte Eltern, wie Evelyn Finger in der aktuellen Ausgabe der ZEIT Nr. 38/2007 berichtet. Allerdings macht sich Frau Finger über das "kulturkämpferische Heiliger-Krieg-Geraune" an der Schule lustig und tischt uns die sattsam bekannte Interpretation des "Dschihad" als harmlose religiöse Pflicht auf:
"Zum Glück konnte einer von Hermines Onkeln, der Islamwissenschaftler ist, die Situation deeskalieren durch den Hinweis, dass das böse arabische Wort bloß ,Anstrengung auf dem Weg zu Gott' bedeutet. Dschihad ist ein Vorname wie Gottlieb, Gotthilf oder Fürchtegott."
Was weder Frau Finger noch Hermines Onkel, der Islamwissenschaftler, verraten, ist die doppelte Bedeutung des Wortes. Tatsache ist, dass islamistische Terroristen die von ihnen verübten Taten sehr wohl mit "dem Dschihad" rechtfertigen und dass sich diverse Terrorgruppen, etwa der Ägyptische Islamische Dschihad oder der Palästinensische Islamische Dschihad ausdrücklich als im (kriegerischen) Auftrag des Herrn agierend betrachten. Sie meinen einen Dschihad gegen die Ungläubigen führen zu müssen. Auf ihrem Weg zu Gott respektive ins Paradies strengen sie sich auf eine Weise an, deren Folgen zu unappetitlich sind als dass man sie den Zuschauern der 20.00-Uhr-Nachrichten zumuten möchte. Nicht mal denen um Mitternacht.

Das hat mit Gottlieb herzlich wenig zu tun. Mit Fürchtegott auch nicht, zumal man sich in diesem Fall weniger vor Gott/Allah fürchten muss als vor seinem durchgedrehten Bodenpersonal. Nun ist natürlich nicht gesagt, dass der kleine Dschihad seinen Namen notwendigerweise als Auftrag begreift und eines vielleicht nicht ganz so fernen Tages mit einer Kofferbombe oder einigen Fässchen Wasserstoffperoxid angetroffen werden muss. Aber die Namensgebung sagt einiges über den Geist des Elternhauses aus. Wer zwischen 1920 und 1945 sein Kind Adolf oder Benito nannte, war höchstwahrscheinlich nicht zum Umfeld deutscher oder italienischer Regimegegner zu zählen. Ebenso scheint Vorsicht geboten, wenn muslimische Eltern ihren Sprössling heute mit dem nicht mehr ganz unbelasteten Namen Osama schmücken.

Aber wie es dem ZEIT-Geist entspricht, muss man das alles offenbar nicht so eng sehen. Im Notfall richtet es der Onkel. Der Islamwissenschaftler.

Friday, September 14, 2007

Höret, ihr Juden, auf den Weisen von Troisdorf!

Vor zwei Jahren veröffentlichte Rupert Neudeck, 1979 als Retter vietnamesischer Boat People zu einer gewissen Berühmtheit gelangt, sein Buch „Ich will nicht mehr schweigen. Recht und Gerechtigkeit in Palästina“, ein Werk, das unbedingt der Kategorie „Das hat Gutenberg nicht gewollt“ zuzuordnen ist. Was genau in der Zeit geschah, in der Neudeck vom Menschenfischer zum weinerlichen Israel-Basher mutierte, ist unklar, jedenfalls verbringt er seine Zeit neuerdings damit, nach Israel zu reisen, um sich über die Lage der Palästinenser kundig zu machen und über das „Monstrum Mauer“ zu echauffieren, wobei er den Hinterbliebenen israelischer Terroropfer, denen eine Sperranlage zur rechten Zeit einiges erspart hätte, selbstredend keinen Besuch abzustatten pflegt.

Auf Erhard Arendts Palästina-Portal, in dem Juden desto besser wegkommen, je energischer sie sich vom jüdischen Staat distanzieren, und dessen Lektüre einem gepflegten Tauchgang in einem Abwasserkanal gleicht, ist nun ein Text Neudecks zu finden, in dem er Ilan Pappés „The Ethnic Cleansing of Palestine“ lobt, obwohl er es sich offensichtlich nicht in vollem Umfang angetan hat: „Man muss dieses inhaltsreiche Buch nicht zu Ende lesen, man kann das auch kaum, weil die Macht der Enttäuschung zu groß ist.“ Denn von den Juden, das ist mal klar, hat Neudeck etwas Besseres erwartet.

Einen wie Pappé – ein Kommunist und Antizionist, der für das palästinensische „Right of Return“ und damit die Abschaffung des jüdischen Staates eintritt und auch mal in einem Interview mit einer Zeitung aus Qatar den „Widerstand der Hamas“ ausdrücklich unterstützt – goutiert er aber gern. Da sitzt er nun in Troisdorf / Rhein-Sieg-Kreis und ist ehrlich erschüttert über soviel jüdische Niedertracht – haben sich die Zionisten 1948/49 doch tatsächlich erdreistet, den ihnen aufgezwungenen Krieg zu gewinnen, in dessen Folge 720.000 Palästinenser heimatlos wurden. Allerdings nicht als ordinäre Kriegsflüchtlinge, sondern grundsätzlich als „Vertriebene“, denn die jüdische Führung wollte das Land von Palästinensern säubern, so Pappés These, die allerdings durch ständige Wiederholung auch nicht wahrer wird. Kein Wort verliert Neudeck über die Gebiete, die im israelischen Unabhängigkeitskrieg von arabischen Truppen erobert und umgehend „judenrein“ gemacht wurden, denn das wäre dem Opferstatus der Palästinenser abträglich.

Dass Neudeck der Grünhelm seit einiger Zeit offensichtlich zu heftig aufs Gehirn drückt, zeigt folgende Passage:

„Am 31. Dezember 1947 befahl Haim Avinoam einen Angriff auf den Ort Balad als Sahyk, einen Ort, in dem das Grab des ehrwürdigen charismatischen Führers Sahyk Izz al Din al Qassam lag, der hier 1935 von den Briten ermordet wurde.“

Ehrwürdig und charismatisch soll der radikalislamische Terrorist gewesen sein, der Jahrzehnte später in Sheich Yassin einen würdigen Wiedergänger finden sollte. Es gibt Neudeck nicht zu denken, dass sich ein besonders abstoßender Ableger der Hamas den Namen „Al-Qassam-Brigaden“ zulegte, woraus man seine Schlüsse ziehen darf, was Neudecks Bewertung der islamistischen Judenmörderbande betrifft.

Ebenso wenig erwähnt er, dass Hunderttausende Araber sich 1948/49 nicht zur Flucht aus Israel entschlossen. Ihre Zahl ist inzwischen auf 1,413 Millionen angewachsen (20 Prozent der Bevölkerung), unverständlich angesichts der behaupteten mörderischen Entschlossenheit, mit der die Juden angeblich das von ihnen kontrollierte Gebiet „ethnisch säubern“ wollten.

Okay, von einem wie Neudeck, der von der „Arroganz der israelischen Politik“ überzeugt ist, sollte man nicht erwarten, dass ihm solche offenkundigen Widersprüchlichkeiten auffallen, geschweige denn, dass er mal einen eigenständigen Gedanken entwickelt statt sich ständig hinter jüdischen Kronzeugen zu verschanzen.

Was will uns der Autor also damit sagen? Nun, jedenfalls, dass jegliche Unterstützung für Israel im Kampf gegen palästinensischen Terror, der für den Grünhelm-Häuptling natürlich kein Thema ist, zu unterbleiben hat. Und vor allem, dass der jüdische Staat sich endlich zu seiner „Schuld“ bekennen und demütig um Verzeihung bitten möge. „So sorry we won“ nannte das Ephraim Kishon nach dem Sechstagekrieg sarkastisch.

„Eines scheint mir nach der Lektüre dringend geboten. Dieses Israel hat noch einen ganz wichtigen Akt, einen großen nationalen Akt vor sich, ohne den der Staat nie zur Ruhe kommen wird. Er muss sich bei den Arabern und den Palästinensern in einer ganz ernsten und feierlichen Form entschuldigen für das, was diesen Palästinensern damals angetan wurde.“

Mit dem israelischen Eingeständnis des moralischen Bankrotts, so absurd dieses auch wäre, könnte Rupert Neudeck endlich seinen Frieden finden. Er hat wirklich alles gegeben, um Israel von seinem Irrweg abzubringen:

„Wenn man das Buch von Ilan Pappe liest, ist man nach der Lektüre auf diesem Pfad, das dem Staat Israel und seiner Bevölkerung anzuempfehlen.“

Wobei davon auszugehen ist, dass die Juden auch diesen weisen Rat aus Troisdorf in den Wind schlagen werden. Höchstwahrscheinlich ist ihnen seine Empfehlung, sich ausgerechnet bei denen zu entschuldigen, die sich ihre Vernichtung auf die Fahnen geschrieben haben, völlig wurscht. Womöglich schielen sie mehr auf die Haltung der Bundesregierung und ihrer Chefin, die von der Endlösung des Palästina-Konflikts eine etwas andere Vorstellung haben als Neudeck, der tolldreist behauptet:

„Die deutsche Bundeskanzlerin hat Recht. Der Palästina-Konflikt muss gelöst werden. Die Israelische Politik muss ihre Arroganz aufgeben… und ein Teil, ein integraler Teil der geopolitischen Landkarte des Nahen Ostens werden. Das hält die Mehrzahl der Israelis immer noch für eine Zumutung. Aber es wird so werden müssen.“

Unabhängig von der Frage, ob die geschätzten Nachbarstaaten das auch so sehen – und ob es überhaupt wünschenswert wäre, wenn eine parlamentarische Demokratie sich den Gepflogenheiten des Nahen Ostens anpasst statt umgekehrt. Aber das wäre dann ja wieder ein Beleg für die israelische Arroganz, die ein Miteinander „auf Augenhöhe“ unmöglich macht. Rupert Neudeck macht sich ehrlich Sorgen um den jüdischen Staat:

„Die härtesten und schwersten Aufgaben stehen dem Staat Israel noch bevor. Er kann in dem Kokon, den er sich als ein Möchtegern-Hawai (sic!) im Nahen Osten geschmiedet hat, auf Dauer nicht existieren. Er muss aus dem selbstgemachten Käfig der Einbildungen und Arroganz herauskommen. Das wird sehr schwer werden. Aber wir sollen in Europa nicht mehr den Fehler machen, der fast schon ein Verbrechen zu werden verspricht. Wir sollen Israel nicht mehr versichern, dass es diese Aufgabe nicht jetzt beginnen muss.“

Das, was Neudeck hier recht umständlich und hart an der Grenze zur Misshandlung der deutschen Sprache ausdrückt, ist wohl so gemeint: Wir Europäer müssen dem Judenstaat dringend sagen, wo es langgeht, was richtig und was falsch ist, welche Gefahren real und welche „eingebildet“ sind, denn wieder mal haben es sich die Juden im selbst eingerichteten Ghetto gemütlich gemacht, und das kann nicht gut sein für die Welt. Wer wüsste das besser als wir Europäer, die schließlich immer schon alles getan haben, um den Juden in größter Gefahr beizustehen. Allein, sie wollen einfach nicht hören.

Ein derart schlechter Text muss auch mit einem besonders blöden Satz enden, und Rupert enttäuscht uns nicht. Als sei ihm nicht bekannt, dass sich hierzulande kaum etwas so gut verkauft wie antiisraelischer Bullshit, greint er final:

„Leider gibt es wenig Aussicht, dass ein solches Buch in Deutschland deutsch übersetzt auf den Markt kommt.“

Schön wär’s.

Tuesday, September 11, 2007

Höhle! Höhle! Höhle!

Eigentlich hatte man ja erst vor, an dieser Stelle ein wenig zu spekulieren, was Osama „Caveman“ bin Laden in seiner Grußbotschaft an den Westen mitzuteilen hätte. Was einem da so durch den Kopf ging, wurde im Video selbst dann an Absurdität übertroffen.

Zunächst zum äußeren Eindruck. OBL wirkte matt, sein viel gepriesenes Charisma muss ihm irgendwie unter die weiten Ärmel seines Gewandes gerutscht sein. Mimik und Gestik fielen recht sparsam aus – der Redner sollte sich ein Beispiel an Oskar Lafontaine nehmen, der die Herde mit erheblich mehr Wuppdich in Wallung zu bringen vermag. Während der Saarländer sich in Rage redet und, mit hochrotem Kopf, wild mit den äußeren Extremitäten fuchtelt, bleibt OBL die ganze Zeit über statischer als Horst Tappert in den späten „Derrick“-Folgen.

Dann die Barttracht: Täuscht man sich oder ist die Zeckenmatte diesmal dunkler als in der nun auch schon ein paar Jahre zurückliegenden letzten Videoansprache? Ein erstaunliches Phänomen, das die Vermutung aufwirft, OBL könnte den Leibfriseur von Gerd Schröder aufgesucht haben.

Modisch setzt der al-Qaida-Führer keine Akzente, die Tracht hat man so oder ganz ähnlich schon tausendfach gesehen. Außerdem ist Retro langsam schon wieder out.

Inhaltlich enttäuschte die Rede auf ganzer Linie. Wie realitätsfern muss einer sein, der seine Feinde zum Islam-Übertritt aufruft, mithin zur Kapitulation, obwohl er selbst sich seit Jahren in bestenfalls zweckmäßig eingerichteten Höhlen verstecken muss und sich kaum melden kann, während sein Intimfeind fröhlich in der Weltgeschichte herumläuft und auch mal einen Abstecher nach Bagdad macht? Wie verzweifelt, wenn er sich bei den Armen im Geiste schon mit platten Anspielungen auf Globalisierung und Kyoto-Protokoll einzuschleimen versucht?

47 Minuten, die selbst Osamas Anhänger nicht wirklich befriedigt haben dürften. Sieger sehen definitiv anders aus. Tipp: Nächstes Mal nicht ganz so dick auftragen und voreilig den Sieg im Dschihad verkünden, sondern auf die Popularität des Opfers setzen. Mehr greinen über "Kriegsverbrechen" der Alliierten; ergreifender trauern über tote Zivilisten; mit treuherzigem Augenaufschlag verkünden, dass 9/11 vom Großen und dem Kleinen Satan selbst inszeniert wurden; echte Angst zeigen, dass der Du-weißt-schon-wer in Washington D.C. als nächstes den Iran überfällt et cetera. Die Sympathien gehören bei uns immer den Schwachen und den Verlierern; solange OBL Siege verkündet, die keine sind, macht er selbst bei den Idioten im Westen kaum Punkte.

Gesucht wird: ein Imageberater.

Abu Mazen greift wieder zur Feder

Olmi, Beit Yashan!

Verzeih mir, dass ich dich bei unserem letzten Treffen spontan geküsst habe – ich war einfach so glücklich, da bin ich von meinen Gefühlen übermannt worden!

Die letzten Wochen waren für mich wie ein einziges auf Speed erlebtes Fastenbrechfest. Deine verlockenden Angebote, vom Palästinenserstaat über den Haram al-Sharif in al-Quds bis zur Freilassung unserer Märt-, äh, Gefangenen – das war einfach zuviel für mich, ich fühlte mich wie ein Kind, das im Süßigkeitenladen die freie Auswahl hat, völlig überfordert.

Und du willst wirklich gar nichts dafür haben? Du beschämst mich, Ehud, wirklich.

Darf ich dir denn wenigstens als kleine Geste meinerseits anbieten, dem Haufen Neonazis, den ihr gerade dingfest gemacht habt, Asyl in Ramallah zu gewähren? Ihr wärt sie los, und bei uns würden sie sich bedeutend wohler fühlen. Homosexuelle, Drogenabhängige und religiöse Juden angreifen – das ist bei uns nicht nur straffrei, es ist Volkssport! Und „Mein Kampf“ kriegen sie hier an jeder Ecke.
Kannst ja mal drüber nachdenken.

Was ich sagen wollte: Den letzten Endorphin-Schub hatte ich gestern, als die aktuellen Umfragewerte bekannt gegeben wurden. Sieht so aus, als hätte sich Haniye, diese Ratte, mit seinem Gaza-Coup gründlich verkalkuliert. Jedenfalls hat es keine zehn Minuten gedauert, da rief er bei mir an und überhäufte mich mit Verbalinjurien. Er nannte mich „Auswurf“ und „zionistischen Verräter“ und drohte, er würde mich schon bald aus deinem Enddarm rausoperieren. Dabei hab’ ich dir doch gar keine Zugeständnisse gemacht! Null, nada! Was der immer hat. Geschieht ihm ganz recht, dass er popularitätsmäßig neuerdings so dramatisch abschmiert. Selbst bei al-Qaida sind sie jetzt schon sauer auf ihn. Außer bei den Europäern hat er praktisch überall verschissen.

Weißt du was, Ehud? Meinetwegen kann er den Gazastreifen behalten, den wollte Sadat nicht, den wollte Sharon irgendwann auch nicht mehr, und ich könnte sowieso ganz gut ohne ihn leben. Sehr gut sogar. Lieber nahtlos braun als Gazastreifen!

Was die „safe passage“ zwischen Westbank und Gaza angeht, hätte ich da noch eine Bitte: Sollten wir uns für einen unterirdischen Korridor entscheiden, würde ich gern dafür plädieren, dass ihr den Auftrag an unsere Leute vergebt. Nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen. Du weißt ja, im Tunnelbauen erreichen wir Weltniveau!

Sicherheitsbedenken musst du nicht haben, Ehud, wirklich nicht. Wer die Strecke erstmal in geduckter Haltung hinter sich gebracht hat, ist am Ziel viel zu kaputt, um einen Anschlag zu verüben.

Jetzt aber mal was Erheiterndes: Du weißt ja, dass diese Vandalen von der Hamas beim Putsch das Büro von Abu Ammar geplündert haben. Aber weißt du auch, was sie alles mitgehen ließen? Ich schon! Habe nämlich mal in die Schubladen geschaut, als der Alte länger auf dem Topf saß. Weil du mein Freund bist, verrate ich es dir, aber bitte reiche es nicht gleich an eure geschwätzige Presse weiter:

Also, nach der Plünderung fehlten, neben dem Nobelpreis:

465.000 Euro in bar
2 halbautomatische Pistolen, Kaliber 38
2 Liebesbriefe von Amira Hass
5 Handgranaten
1 kompletter Jahrgang des deutschen Magazins „Hinnerk“
1 Lebkuchenherz mit der Aufschrift „Immer Dein“ in Zuckerguss – hat ihm Avnery mal vom Oktoberfest in München mitgebracht
1 angebrochene Packung Tenofovir
1 Buch („Lügen in Zeiten des Krieges“ – hatte den Alten vom Titel her interessiert, blieb dann aber ungelesen)

Junge, Junge. Über den Mann könnte ich dir Geschichten erzählen… Das holen wir mal in einer stillen Stunde nach.

Was den Winograd-Report betrifft, drücke ich dir natürlich die Daumen! Wird schon.

Grüße auch deine Aliza. Ich würde ihren neuen Roman gern lesen, aber leider werden Bücher aus dem Hebräischen, anders als umgekehrt, nicht ins Arabische übersetzt.

Also: Alles Gute zum neuen Jahr, Olmi! Ein süßes 5768! Und bis bald.

Dein Machmud

Postscriptum: Als ihr es am Samstag in London vergeigt habt, meinte Fayyad, wenn eure Armee so eine Performance hinlegen würde wie eure Nationalelf, könnten wir schon übermorgen die Märtyrerplakate an die Westmauer kleben. ;-)

Monday, September 10, 2007

Der Jude wird wieder frech.








Sunday, September 09, 2007

Allahu Akbar.


Mit Dank an TPR.

Friday, September 07, 2007

Achtung, liebe Spochtfreunde!

Mit dem Zweiten sieht man also doch manchmal besser: Morgen Samstag, 17.45 Uhr überträgt das ZDF das EM-Qualifikationsspiel England – Israel live aus dem Londoner Wembley-Stadion.

Angeblich muss die englische Nationalmannschaft auf Hargreaves, Beckham, Rooney und möglicherweise auf Lampard verzichten. Und wenn sich heute Abend auch noch Crouch den Magen verrenken sollte, könnte Israels Team die Three Lions weiter auf Abstand halten - und es nicht, wie sonst üblich, am Ende wieder knapp versemmeln.

1+1=?

Kleines Gedankenspiel: Versetzen Sie sich bitte für einen Augenblick auf einen Generalsposten in der israelischen Armee. Wenden Sie den Blick Richtung Syrien, ein Land, das sich seit 1948 als im Kriegszustand mit ihrem Land betrachtet und Ihre Existenz negiert. Dieses Land wird von einem Diktator regiert, der seinen Job vom Papa geerbt hat; die demokratische Legitimation hat er sich in einer "Wahl" geholt, mit 97,62 Prozent, allerdings ohne Gegenkandidaten.

Der Verteidigungsminister dieses Landes hat mehrfach gedroht, es wolle den Golan "zurück haben", und man habe "nicht ewig Geduld", woraus jeder seine eigenen Schlüsse ziehen mag. Dieses Land unterstützt folgerichtig, obwohl selbst nicht von Islamisten regiert (aber im Orient ist der Feind meines Feindes nun mal mein Freund), eine islamistische Terrororganisation im Libanon, wo es auch den populären und somit unbequemen Oppositionspolitiker Rafiq al-Hariri ermorden ließ. Die islamistische Hisbollah wird vor allem aus dem Iran mit Waffen versorgt, was Syrien zulässt.

Nun hat dieses Land in den vergangenen Monaten neue Waffensysteme an Ihrer Grenze installiert.

Preisfrage: Müssen Sie ein "Hardliner" sein, um in einer solchen Maßnahme eine Provokation zu sehen?

Ulrike Putz hat sich bereits ein Urteil erlaubt.

Besonders erheiternd ist diese Passage:
"Syrien fordert seine 1967 während des Sechs-Tage-Kriegs von Israel besetzten Golan-Höhen zurück und hat darum immer wieder das Gespräch mit Israel gesucht - kam aber seit 2000 nicht voran."
Woher kriegt diese Frau immer Informationen, die wir nicht haben?

Thursday, September 06, 2007

Schön gesagt!

"Ein Liberaler ist ein Konservativer, der nie überfallen wurde."

(Giovanni di Lorenzo im Gespräch mit Helmut Schmidt, ZEITmagazin Nr.37/2007)

Wednesday, September 05, 2007

Asking for the Moon

Ein an einen Science-fiction-Plot gemahnender Plan erregt derzeit die Gemüter in der muslimischen Welt: Aus Protest gegen die permanenten Demütigungen und Beleidigungen durch die „ungläubigen Hunde“ (so der als gemäßigt geltende Imam Mohammed al-Jihad) prüft die Arabische Liga, ob die Gemeinschaft der islamischen Gläubigen bis auf weiteres auf den Mond umziehen kann. Das logistisch extrem aufwändige, aber nach Expertenmeinung technisch keineswegs unmögliche Unternehmen hat eine lautstarke Debatte zwischen Kritikern und Fürsprechern ausgelöst.

Alles begann mit einer herzhaften Freitagspredigt in Gaza, die im palästinensischen Fernsehen ausgestrahlt wurde: „Warum“, so fragte Mohammed al-Jihad, „sollten wir uns mit einem Halbmond zufrieden geben? Wir wollen den ganzen Trabanten!“ Auch der Prophet selbst, so al-Jihad, habe schließlich zeitweilig auf der Flucht gelebt, bevor er den Siegeszug des einzig wahren Glaubens eingeläutet habe. Die Vorteile einer Ansiedlung auf dem Mond lägen auf der Hand. Als Hauptgrund nannte der Geistliche den Umstand, dass der Trabant "absolut judenrein“ sei. Auch würden gläubige Muslime nicht durch die gottlose und verkommene Lebensart des Westens beleidigt, der unerträgliche Anblick etwa von Bikini-Mädchen gehöre dann der Vergangenheit an.

„Was ändert sich denn für uns?"“, fragte al-Jihad rhetorisch. „Tausende Kilometer entfernt von der Zivilisation und feindliche Lebensbedingungen, das kennen wir auch von zu Hause. Der Regolith, oder Mondstaub, ist doch eigentlich nichts anderes als eine Sandschicht, Wasser gibt es keines, und tagsüber ist es sehr heiß, nachts dagegen empfindlich kühl.“ Pilgerreisen, so räumte der Geistliche ein, würden zwar wegen der etwa 384.400 Kilometer betragenden mittleren Entfernung von der Erde erschwert, andererseits entfalle dafür die traditionelle Stampede rund um die Ka’aba, die gewöhnlich Opfer in dreistelliger Höhe zu fordern pflegt. Endlich werde man ungestört seinen Glauben ausüben und Fatwa und Mullah ehren können. „Deshalb hört, o ihr Gläubigen“, so al-Jihad in seiner wegweisenden Predigt, „wir verkaufen unserer Umma ihr klein’ Häuschen und verlassen diese Vorhölle!“

Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos will gegen Cash und unbegrenzten Zugriff auf alle Rohölreserven die notwendige logistische Unterstützung leisten. „1,3 Milliarden Muslime auf den Erdtrabanten zu bringen, das geht nicht von heute auf morgen“, räumt der russische Berater des Projekts, Prof. Boris Kalaschnikov, ein. „Für eine 12-köpfige Durchschnittsfamilie sind allein zwei Flüge notwendig.“ Andererseits rechne er damit, dass viele wohlhabende Muslime, vorzugsweise in Europa und Amerika, aber auch in Saudi-Arabien und den Golfstaaten, sich dem Exodus nicht anschließen werden.

Der Wissenschaftler besteht darauf, dass „Leben auf dem Mond möglich“ ist. Die Bedingungen seien nur auf den ersten Blick hart. Dabei hätte die Notwendigkeit, in der neuen Heimat einen Raumanzug zu tragen, den Vorteil, dass sich die leidige Frage „Was ziehe ich heute an?“ von selbst erledigt. „Und: Es ist ein akzeptabler Kompromiss für Frauen, die die Burkha ablehnen.“ Darüber hinaus mache Astronautennahrung aus der Tube Besteck komplett überflüssig, so dass sich Sunniten und Shiiten, Moderate und Fundamentalisten, Perser und Araber, Hamas- und Fatah-Aktivisten mangels Messern nicht mehr gegenseitig erstechen könnten. Auch „Ehrenmorde“ würden so erschwert.

Der Umzugsplan findet auch im Westen viele Fürsprecher, so in den USA, in Israel und in Köln-Ehrenfeld. „In jedem Jahr entfernt sich der Mond um etwa 3,8 cm von der Erde“, freut sich der Journalist Ulf Udokotte. Dies bedeute, dass sich „der allgemeine Gefahrenraum sukzessive in die Milchstraße verlagert“.

Allerdings gibt es unter den Anhängern des Plans unterschiedliche Ansichten, welcher Natur das neue Gemeinwesen sein solle. „Es steht jedem frei, sich für eine Form des Islam zu entscheiden, ob er die strenge Auslegung bevorzugt oder die fundamentalistische“, meinte jüngst ein iranischer Mullah gönnerhaft. „Da sind wir tolerant“.

Kritiker monieren, dass der Mond mit einem Durchmesser von 3476 km deutlich kleiner ist als der „Planet der Ungläubigen“, was eine weitere Beleidigung für die Anhänger des Propheten darstelle. Außerdem streiten sich Shiiten und Sunniten bereits darüber, wer auf der erdabgewandten Seite leben soll. Dies macht es naturgemäß unmöglich, in Richtung Mekka zu beten.

Für böses Blut sorgten Ankündigungen der US-Raumfahrtbehörde NASA, bereits 2014 die bemannten Mondflüge wieder aufzunehmen. „Gegen diese von langer Hand geplante Invasion werden sich die Muslime auflehnen“, sieht Michael Lüders, aussichtsreichster Kandidat für die Leitung des Hamburger Orient-Instituts, bereits einen neuen "Clash of Civilisations“ heraufziehen. „Dann haben die Amerikaner endlich ihren ,Krieg der Sterne’, den sie sich so sehnlich herbeiwünschen“. Überhaupt stemmt sich Lüders vehement gegen das Unternehmen, weil die Palästinenser damit auf unabsehbare Zeit „ihren berechtigten Anspruch auf Jerusalem“ aufgeben müssten.

Aber noch ist nicht Allah Tage Abend, die Auseinandersetzung noch nicht entschieden. Zwar bemerkte ein syrischer Oppositioneller kurz vor seiner Hinrichtung sarkastisch, er sei schon deshalb für den Umzugsplan, „weil es bei uns schließlich genügend Lunatics gibt“, doch kam es in Ramallah und Jenin zu Unruhen, als bekannt wurde, dass die Arabische Liga die Palästinenser ausgerechnet im „Meer der Ruhe“ anzusiedeln plant. „Vollkommen inakzeptabel“, wetterte Hassan Shawarma aus Hebron, ein Intifada-Aktivist der ersten Stunde. „Wir lassen uns unsere Würde nicht nehmen, auch nicht von unseren Brüdern!“

Dass der mögliche Umzug der Umma auf den Mond Konfliktpotenzial birgt, zeigt nicht zuletzt ein Zwischenfall, der sich vor einer Woche ereignete. Ein muslimisches Vorauskommando, das sich für mehrere Millionen Dollar von der NASA auf den Erdtrabanten bringen ließ, um die Gegebenheiten vor Ort zu prüfen, stieß kurz nach der Landung auf die US-Flagge, die Neil Armstrong und Edwin „Buzz“ Aldrin im Juli 1969 gehisst hatten, bespuckte und zerriss sie, lautstark „Tod Amerika“ fluchend.

Dennoch begrüßte die Regierung in Jerusalem den ambitionierten Plan, die Muslime auf dem Mond anzusiedeln, ausdrücklich. „Ein großer Schritt für die Muslime“, lobte Außenamtssprecher Mark Regev. „Aber ein noch größerer für die Menschheit.“

Monday, September 03, 2007

Austrainiert

In Nahr al-Bared trainierte die Fatah al-Islam für den Kampf "gegen die Juden in Palästina". Zuvor ging es allerdings im Semifinale gegen die libanesische Armee, und das überstand die sunnitische Terrorgruppe nicht: Nach dreimonatigen Kämpfen scheiterte ein letzter Ausbruchsversuch der Palästinenser, bei dem noch einmal 32 Heilige Krieger erschossen wurden. Insgesamt kamen Hunderte bei den Kämpfen um, zehntausende Bewohner des Lagers ergriffen die Flucht, aber mangels israelischer Beteiligung blieb das Interesse der Weltöffentlichkeit eher mäßig.

Nun warten wir gespannt darauf, welcher Knallkopp dem Libanon zuerst vorwirft, ein Handlanger der Zionisten zu sein.

Sunday, September 02, 2007

Condemnatio Memoriae

Kann jemand diese Löschung bitte auch in meinem Kopf vornehmen? Danke, danke.