Höhle! Höhle! Höhle!
Eigentlich hatte man ja erst vor, an dieser Stelle ein wenig zu spekulieren, was Osama „Caveman“ bin Laden in seiner Grußbotschaft an den Westen mitzuteilen hätte. Was einem da so durch den Kopf ging, wurde im Video selbst dann an Absurdität übertroffen.
Zunächst zum äußeren Eindruck. OBL wirkte matt, sein viel gepriesenes Charisma muss ihm irgendwie unter die weiten Ärmel seines Gewandes gerutscht sein. Mimik und Gestik fielen recht sparsam aus – der Redner sollte sich ein Beispiel an Oskar Lafontaine nehmen, der die Herde mit erheblich mehr Wuppdich in Wallung zu bringen vermag. Während der Saarländer sich in Rage redet und, mit hochrotem Kopf, wild mit den äußeren Extremitäten fuchtelt, bleibt OBL die ganze Zeit über statischer als Horst Tappert in den späten „Derrick“-Folgen.
Dann die Barttracht: Täuscht man sich oder ist die Zeckenmatte diesmal dunkler als in der nun auch schon ein paar Jahre zurückliegenden letzten Videoansprache? Ein erstaunliches Phänomen, das die Vermutung aufwirft, OBL könnte den Leibfriseur von Gerd Schröder aufgesucht haben.
Modisch setzt der al-Qaida-Führer keine Akzente, die Tracht hat man so oder ganz ähnlich schon tausendfach gesehen. Außerdem ist Retro langsam schon wieder out.
Inhaltlich enttäuschte die Rede auf ganzer Linie. Wie realitätsfern muss einer sein, der seine Feinde zum Islam-Übertritt aufruft, mithin zur Kapitulation, obwohl er selbst sich seit Jahren in bestenfalls zweckmäßig eingerichteten Höhlen verstecken muss und sich kaum melden kann, während sein Intimfeind fröhlich in der Weltgeschichte herumläuft und auch mal einen Abstecher nach Bagdad macht? Wie verzweifelt, wenn er sich bei den Armen im Geiste schon mit platten Anspielungen auf Globalisierung und Kyoto-Protokoll einzuschleimen versucht?
47 Minuten, die selbst Osamas Anhänger nicht wirklich befriedigt haben dürften. Sieger sehen definitiv anders aus. Tipp: Nächstes Mal nicht ganz so dick auftragen und voreilig den Sieg im Dschihad verkünden, sondern auf die Popularität des Opfers setzen. Mehr greinen über "Kriegsverbrechen" der Alliierten; ergreifender trauern über tote Zivilisten; mit treuherzigem Augenaufschlag verkünden, dass 9/11 vom Großen und dem Kleinen Satan selbst inszeniert wurden; echte Angst zeigen, dass der Du-weißt-schon-wer in Washington D.C. als nächstes den Iran überfällt et cetera. Die Sympathien gehören bei uns immer den Schwachen und den Verlierern; solange OBL Siege verkündet, die keine sind, macht er selbst bei den Idioten im Westen kaum Punkte.
Gesucht wird: ein Imageberater.
Zunächst zum äußeren Eindruck. OBL wirkte matt, sein viel gepriesenes Charisma muss ihm irgendwie unter die weiten Ärmel seines Gewandes gerutscht sein. Mimik und Gestik fielen recht sparsam aus – der Redner sollte sich ein Beispiel an Oskar Lafontaine nehmen, der die Herde mit erheblich mehr Wuppdich in Wallung zu bringen vermag. Während der Saarländer sich in Rage redet und, mit hochrotem Kopf, wild mit den äußeren Extremitäten fuchtelt, bleibt OBL die ganze Zeit über statischer als Horst Tappert in den späten „Derrick“-Folgen.
Dann die Barttracht: Täuscht man sich oder ist die Zeckenmatte diesmal dunkler als in der nun auch schon ein paar Jahre zurückliegenden letzten Videoansprache? Ein erstaunliches Phänomen, das die Vermutung aufwirft, OBL könnte den Leibfriseur von Gerd Schröder aufgesucht haben.
Modisch setzt der al-Qaida-Führer keine Akzente, die Tracht hat man so oder ganz ähnlich schon tausendfach gesehen. Außerdem ist Retro langsam schon wieder out.
Inhaltlich enttäuschte die Rede auf ganzer Linie. Wie realitätsfern muss einer sein, der seine Feinde zum Islam-Übertritt aufruft, mithin zur Kapitulation, obwohl er selbst sich seit Jahren in bestenfalls zweckmäßig eingerichteten Höhlen verstecken muss und sich kaum melden kann, während sein Intimfeind fröhlich in der Weltgeschichte herumläuft und auch mal einen Abstecher nach Bagdad macht? Wie verzweifelt, wenn er sich bei den Armen im Geiste schon mit platten Anspielungen auf Globalisierung und Kyoto-Protokoll einzuschleimen versucht?
47 Minuten, die selbst Osamas Anhänger nicht wirklich befriedigt haben dürften. Sieger sehen definitiv anders aus. Tipp: Nächstes Mal nicht ganz so dick auftragen und voreilig den Sieg im Dschihad verkünden, sondern auf die Popularität des Opfers setzen. Mehr greinen über "Kriegsverbrechen" der Alliierten; ergreifender trauern über tote Zivilisten; mit treuherzigem Augenaufschlag verkünden, dass 9/11 vom Großen und dem Kleinen Satan selbst inszeniert wurden; echte Angst zeigen, dass der Du-weißt-schon-wer in Washington D.C. als nächstes den Iran überfällt et cetera. Die Sympathien gehören bei uns immer den Schwachen und den Verlierern; solange OBL Siege verkündet, die keine sind, macht er selbst bei den Idioten im Westen kaum Punkte.
Gesucht wird: ein Imageberater.
6 Comments:
Ein netter Versuch, einen Terrorfürsten auf eine Stufe zu stellen mit Kritikern einer duch eine intellektuell bankrotte [tm] Regierung angeleierten, planlosen Militäraktion, die es bis heute nicht zustande bringt, die Zivilbevölkerung vor Attentaten zu schützen (wie sollten die Soldaten dies auch tun, wenn sie nur ängstlich in ihren Festungen hocken?).
Wie es bei solchen Versuchen eigentlich immer der Fall ist, stammen sie von einem, der keinen abgeleisteten Wehrdienst vorweisen kann.
Das Alter mag eine Ausrede sein.
Neee! Das mit dem Bart war anders.
Sagt zumindest die South Asia Analysis Group:
http://www.saag.org/papers24/paper2365.html
Also schuld war nämlich mal wieder ein Ami. Und es war ein Berater! Volltreffer! Und irgendwelche Amis haben den Betreibern der Al Quaida Website auch noch den Spass verdorben und das Video vor Al Quaida selbst veröffentlicht!
Einfach mal den Link gucken.
@anonymus
Bist Du´s, Oskar?
Seit wann hast Du denn gedient?
Wen Du´s nicht bist, spricht da der Kritiker einer (welcher?) intellektuell bankrotten Regierung? Schröder, z.B., ist doch schon abgewählt!
Ich halte es natürlich auch für eine Zumutung, wenn man einen echten Bomber wie Bin Laden mit einer Knallcharge wie Lafontaine vergleicht.
P.S. Erfülle übringens das Qualitätskriterium "hammse gedient, junger Mann"!
He, anonymous!
Habe auch gedient, klar?
Also dann: nach links wegtreten.
Glaub ich dir natürlich aufs Wort...
Ein erstaunliches Phänomen, das die Vermutung aufwirft, OBL könnte den Leibfriseur von Gerd Schröder aufgesucht haben.
GROOOßARTIG!!!
Auch sonst treffend zusammengefaszt.
Grüsze
tschilli.
Uiii, da ist aber einer immens stolz auf seinen Zwangsdienst beim bewaffneten Arm des THW...
Dann doch lieber Chickenhawk ;-)
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