Gut' Zeit, schlecht' Zeit, Bir Zeit
Voilà! Kaum hat Spirit of Entebbe sich aus aktuellem Anlass mal zum mutmaßlichen Zustand der palästinensischen Hochschullandschaft geäußert, bringt SPIEGEL online einen Beitrag über die Bir Zeit Uni: "Studium je nach Laune der Soldaten". Ja, palästinensische Studenten haben es schwer - auch wenn es die israelischen Unis sind, deren Campus wegen des Terrors - ein Wort, das im Beitrag von Florian Grosser nicht auftaucht – nur durch Sicherheitsschleusen zu betreten ist. Und man hat auch noch von keiner palästinensischen Uni gehört, an der ein blutiges Attentat stattgefunden haben könnte, im Gegensatz zur Hebrew University in Jerusalem, in deren Cafeteria ein Terrorist Ende Juli 2002 eine Bombe hinterließ und neun Studenten ermordete. Der Attentäter gehörte übrigens der Hamas an, jener Organisation also, als deren Hochburg seit etlichen Jahren ausgerechnet Bir Zeit gilt. Nachtigall, ick hör' dir trapsen.
Da der Terror aber für Florian Grosser kein Thema ist, sind es mal wieder die Palästinenser, die der Willkür anderer ausgeliefert sein sollen. Besonders unverfroren die Aussage einer gewissen Natasha: "2002 und 2003 waren schlimme Jahre", sagt sie und rückt ihre riesige dunkle Sonnenbrille zurecht. "Man konnte sich nie sicher sein, ob man es tatsächlich ins Seminar schafft oder am Checkpoint wieder nach Hause geschickt wird" - während in besagten schlimmen Jahren die Israelis ein ganz anderes Problem hatten: Sie wussten nicht, ob sie lebend nach Hause kommen würden, wenn sie morgens einen Linienbus bestiegen. Dies hängt natürlich mit der Errichtung von Checkpoints unmittelbar zusammen, aber am Opferstatus der Palästinenser darf nicht gerüttelt werden: "Der Checkpoint Surda", heißt es weiter, "den die israelische Armee nach Ausbruch der zweiten Intifada auf halbem Weg zwischen Ramallah und dem Dorf Birzeit eingerichtet hatte, machte den Weg in die Vorlesungen zum täglichen Glücksspiel."
Solche Sorgen hätte man 2002/2003 in Israel gern gehabt! Aber das Leben darf nur in Palästina ein hartes sein. Obwohl man ihm auch schöne Seiten abgewinnen kann: Helga Baumgarten, ihres Zeichens Dozentin an der Hamas-Rekrutierungsstelle und nicht gerade als schärfste Kritikerin der Busbomberpartei bekannt, fühlt sich in Ramallah pudelwohl und kann nicht verstehen, warum das jemand anders sieht: "Die Deutschen zieren sich in den letzten Jahren ein wenig. Zurzeit ist gerade einmal ein Student hier", wird die Politologin zitiert. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Frau Baumgarten empfiehlt, die Sommerkurse des Palestine and Arabic Studies Program (PAS) zu besuchen: "Da kann man ja mal ein bisschen reinschnuppern in das Leben in Palästina. Und wenn es einem gefällt, kann man länger bleiben."
Und wenn die fanatischen Islamisten auch im Westjordanland die Macht übernehmen, wird es Frau Baumgarten sogar noch besser gefallen. Es wäre nahezu perfekt. Wären da nicht diese verdammten israelischen Checkpoints.
Da der Terror aber für Florian Grosser kein Thema ist, sind es mal wieder die Palästinenser, die der Willkür anderer ausgeliefert sein sollen. Besonders unverfroren die Aussage einer gewissen Natasha: "2002 und 2003 waren schlimme Jahre", sagt sie und rückt ihre riesige dunkle Sonnenbrille zurecht. "Man konnte sich nie sicher sein, ob man es tatsächlich ins Seminar schafft oder am Checkpoint wieder nach Hause geschickt wird" - während in besagten schlimmen Jahren die Israelis ein ganz anderes Problem hatten: Sie wussten nicht, ob sie lebend nach Hause kommen würden, wenn sie morgens einen Linienbus bestiegen. Dies hängt natürlich mit der Errichtung von Checkpoints unmittelbar zusammen, aber am Opferstatus der Palästinenser darf nicht gerüttelt werden: "Der Checkpoint Surda", heißt es weiter, "den die israelische Armee nach Ausbruch der zweiten Intifada auf halbem Weg zwischen Ramallah und dem Dorf Birzeit eingerichtet hatte, machte den Weg in die Vorlesungen zum täglichen Glücksspiel."
Solche Sorgen hätte man 2002/2003 in Israel gern gehabt! Aber das Leben darf nur in Palästina ein hartes sein. Obwohl man ihm auch schöne Seiten abgewinnen kann: Helga Baumgarten, ihres Zeichens Dozentin an der Hamas-Rekrutierungsstelle und nicht gerade als schärfste Kritikerin der Busbomberpartei bekannt, fühlt sich in Ramallah pudelwohl und kann nicht verstehen, warum das jemand anders sieht: "Die Deutschen zieren sich in den letzten Jahren ein wenig. Zurzeit ist gerade einmal ein Student hier", wird die Politologin zitiert. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Frau Baumgarten empfiehlt, die Sommerkurse des Palestine and Arabic Studies Program (PAS) zu besuchen: "Da kann man ja mal ein bisschen reinschnuppern in das Leben in Palästina. Und wenn es einem gefällt, kann man länger bleiben."
Und wenn die fanatischen Islamisten auch im Westjordanland die Macht übernehmen, wird es Frau Baumgarten sogar noch besser gefallen. Es wäre nahezu perfekt. Wären da nicht diese verdammten israelischen Checkpoints.
2 Comments:
Als ich den Artikel eben gelesen habe, habe ich mich sofort gefreut, dass dein Schatz Helga schon wieder zu Wort kommen durfte.
Meine Lieblingsstelle in dem Text ist übrigens die Warnung vor regelmäßigen "nächtlichen Einfällen israelischer Soldaten", die den sonst traditionell geordneten Universitätsalltag stören.
Es handelt sich doch nicht etwa um diese Natascha? Ich hätte vor Schreck fast meinen gesamten Schreibtisch in Tomatensaft getauft.
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