Orientierungslos
"Israelische Experten raten der Regierung in Tel Aviv weiter von jeder Einmischung im Gaza-Streifen ab", schreibt Norbert Jessen in der "Welt".
Als Korrespondent müsste er eigentlich wissen, dass sich das Regierungsviertel immer noch in Jerusalem befindet, ebenso wie die Knesseth und der Amtssitz des Ministerpräsidenten – ob es ihm schmeckt oder nicht. In Tel Aviv ist nur das Verteidigungsministerium ansässig, nicht "die Regierung", punktum. Hoffentlich verfährt sich der Mann nicht, wenn ihn seine Zeitung mal zur Regierungssprecherin schickt.
Als Korrespondent müsste er eigentlich wissen, dass sich das Regierungsviertel immer noch in Jerusalem befindet, ebenso wie die Knesseth und der Amtssitz des Ministerpräsidenten – ob es ihm schmeckt oder nicht. In Tel Aviv ist nur das Verteidigungsministerium ansässig, nicht "die Regierung", punktum. Hoffentlich verfährt sich der Mann nicht, wenn ihn seine Zeitung mal zur Regierungssprecherin schickt.
1 Comments:
Dass Journalisten Tel Aviv und nicht Jerusalem als Hauptstadt Israels betrachten, kommt häufiger vor. Auf den dezenten Hinweis, dass diese Wendung in einem Kommentar des in Marburg weltbekannten Johannes M. Becker Ausdruck des Israelfeindschaft sei, erhielt ich von einem Redakteur einer in Marburg weit verbreiteten Tageszeitung folgende E-Mail:
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Sehr geehrter Herr ------,
vielen Dank für ihre Reaktion auf den Kommentar von Herrn Becker. Ich habe
ihre Kritik zur Kenntnis an Herrn Becker weitergeleitet.
In der Sache hat Herr Becker nicht unrecht, denn auch wenn Israel Jerusalem
als Hauptstadt betrachtet, ist dies international nur von wenigen Staaten
anerkannt. Der endgültige Status der Stadt ist nach UN-Resolution einem
Vertrag mit den Palästinensern vorbehalten, den es noch nicht gibt. In Tel
Aviv befinden sich deshalb weiterhin die meisten ausländischen Botschaften,
die Stadt gilt international als funktionelle Hauptstadt Israels. Zudem ist
das Verteidigungsministerium in Tel Aviv angesiedelt, dem in dem jüngsten
Konflikt naturgemäß eine große Rolle zufällt. Insofern ist es nicht nur aus
Sicht von Herrn Becker, sondern auch aus unserer Sicht nichts Verwerfliches,
wenn er in seinem Kommentar von den Regierenden in Tel Aviv spricht.
Aus dieser Formulierung heraus Herrn Becker eine Israel-Feindlichkeit zu
unterstellen, entbehrt jeder Grundlage.
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