Hahaha, die Stasi!
Habe gestern "Das Leben der Anderen" gesehen. Ein guter Film - wenn nicht das Publikum gewesen wäre. Das bestand zu etwa 80 Prozent aus Düsseldorfer Mittfünfzigern des gehobenen Bildungsbürgertums, die wahrscheinlich auf Empfehlung der 3Sat-Kulturzeit ins Kino geströmt waren. Und fast ohne Unterlass lachten.
Gelächter, wenn der Stasi-Ausbilder ein Kreuz hinter den Namen eines Studenten macht, der sich kritisch über Verhör-Methoden geäußert hatte. Gelächter, wenn nach dem Verhör das Polster, auf dem der Beschuldigte gesessen hat, vom Stuhl entfernt und als Gewebeprobe für die Spürhunde archiviert wird. Gelächter, wenn ein Vorgesetzter einen anderen Stasi-Mann anbrüllt: "Ich lasse sie an die Wand stellen." Ruhe kehrt erst ein, als eine Hauptfigur Selbstmord begeht. Da scheint zumindest einigen zu dämmern, dass das Leben in der DDR doch nicht so lustig war.
Deprimierend zu erleben, wie "Goodbye Lenin", Ostalgie-Shows, Ignoranz und das Verdrängen der Geschichte dazu geführt haben, dass offenbar 95 Prozent der "Wessis" die DDR für einen lustigen Klamauk halten und deshalb automatisch jeden Film über sie für eine Komödie: "Guter Film, wenn man auf solchen Humor steht", befindet ein Student beim Abspann. Während die Frau neben mir um Fassung ringt: "Es war viel schlimmer. Keiner kann sich vorstellen, was wir durchgemacht haben. Es gab keine Helden bei der Stasi, es gab keine Hoffnung."
Gelächter, wenn der Stasi-Ausbilder ein Kreuz hinter den Namen eines Studenten macht, der sich kritisch über Verhör-Methoden geäußert hatte. Gelächter, wenn nach dem Verhör das Polster, auf dem der Beschuldigte gesessen hat, vom Stuhl entfernt und als Gewebeprobe für die Spürhunde archiviert wird. Gelächter, wenn ein Vorgesetzter einen anderen Stasi-Mann anbrüllt: "Ich lasse sie an die Wand stellen." Ruhe kehrt erst ein, als eine Hauptfigur Selbstmord begeht. Da scheint zumindest einigen zu dämmern, dass das Leben in der DDR doch nicht so lustig war.
Deprimierend zu erleben, wie "Goodbye Lenin", Ostalgie-Shows, Ignoranz und das Verdrängen der Geschichte dazu geführt haben, dass offenbar 95 Prozent der "Wessis" die DDR für einen lustigen Klamauk halten und deshalb automatisch jeden Film über sie für eine Komödie: "Guter Film, wenn man auf solchen Humor steht", befindet ein Student beim Abspann. Während die Frau neben mir um Fassung ringt: "Es war viel schlimmer. Keiner kann sich vorstellen, was wir durchgemacht haben. Es gab keine Helden bei der Stasi, es gab keine Hoffnung."
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