Sind so blaue Augen
José Luis Rodríguez Zapatero, spanischer Ministerpräsident, heute im Gespräch mit der ZEIT:
„Lassen Sie mich jetzt sagen, was der gemeinsame Kampf der Demokratien gegen den Terrorismus nicht ist: Er ist nicht Irak, er ist nicht Guantánamo. Der Kampf gegen den Terrorismus ist: Vereinte Nationen, internationale Staatengemeinschaft, eine starke EU und Geltung des Völkerrechts. Er ist eine Allianz gegen den Hunger und eine Allianz der Zivilisationen gegen Armut und Krankheit“.
Also kein Kampf etwa gegen die mörderische, apokalyptische Ideologie der Islamofaschisten, die vom weltweiten Kalifat, Scharia für alle und der Auslöschung Israels träumen. Das käme Zapatero nicht in den Sinn, denn die Ursachen des Terrors sind für ihn Hunger, Armut und Krankheit. Leider verrät er uns nicht, warum es dann keine Schwarzafrikaner sind, die sich in kenianischen und ägyptischen Hotels, tunesischen Synagogen, israelischen Linienbussen und Cafés, britischen U-Bahnen und, nicht zuletzt, spanischen Vorortzügen in die Luft sprengen. Auch die New Yorker Zwillingstürme wurden nicht von HIV-infizierten, mittellosen und darbenden Schwarzen zerstört. Eines ist gleichwohl möglich: Zapatero könnte al-Qaida, Hamas, Hisbollah et al. als Rächer der Enterbten betrachten, als Kämpfer gegen westliche Überlegenheit, Ungerechtigkeit und Globalisierung, deren Daseinsgrund entfällt, wenn der Westen nur brav alles teilt und noch mehr Ärzte in aids-verseuchte Landstriche schickt. Jedenfalls wendet sich der spanische Regierungschef energisch gegen „Kreuzzüge“, während er den von den Jihadisten ausgerufenen „Heiligen Krieg“ nicht zur Kenntnis nimmt. Eine recht pikante Einstellung, denn eines der ersten Territorien, welche die radikalen Islamisten für ihren Glauben zurückzugewinnen trachten, ist al-Andalus – Andalusien. Osama bin Laden und seinen Spießgesellen liegt die Reconquista nämlich immer noch schwer im Magen.
Vielleicht hätte Zapatero in dieser Woche mal Zeitung lesen oder fernsehen sollen. Bin Ladens Stellvertreter Aiman al-Sawahiri hat sich gerade mit einer 48-minütigen Videobotschaft an die Amerikaner und „allgemein an die Menschen im Westen“ gewandt und sie dazu aufgerufen, zum Islam überzutreten: „Wir laden alle Amerikaner und Ungläubigen ein, zum Islam zu konvertieren“. Den US-Soldaten ließ er wie folgt das Blut in den Adern gefrieren: „Ihr wisst, wenn ihr als Ungläubige im Kampf gegen die Muslime sterbt, kommt ihr direkt in die Hölle!“ Und der zum Islam übergetretene Kalifornier Gadahn sekundiert: „Schlagt den richtigen Weg ein, bevor es zu spät ist und ihr dasselbe traurige Ende erfahrt wie tausende vor euch.“
Das hört sich natürlich schon etwas anders an als der robinhoodeske Kampf für die Witwen und Waisen, den Zapatero auszumachen meint. Aber es kann halt nicht sein, was nicht sein darf.
Im gleichen Interview frohlockt der Sozialist über die Stationierung europäischer Truppen (also eigentlich über die Abwesenheit von US-Militär) im Libanon, der „schlimmsten Konfliktzone der ganzen Welt“ (sic!), denn: „Nur sie gelten als legitim.“ Zwar gelten sie vor allem als mindestens so zahnlos wie der späte Wolfgang Neuss, weshalb sieben Meilen vor der Küste gurkende Fregatten und fern der syrischen Grenze sich irgendwo duckende Blauhelme aus Frankreich oder Italien für die Hisbollah locker zu verschmerzen sind, aber da Zapatero für die USA ungefähr genauso viel übrig hat wie die Araber, wollen wir ihn gern in dem Glauben belassen.
Für den Weltfrieden und globale Gerechtigkeit sorgen also die rechtmäßigen Kämpfer gegen den Terrorismus: die Staatengemeinschaft inklusive aller Regimes, die den Terror nach Kräften fördern, und die arabischen Staaten, die in Petrodollars schwimmen. Demnächst beauftragen wir dann Marc Dutroux mit der Leitung eines Kindergartens.
„Lassen Sie mich jetzt sagen, was der gemeinsame Kampf der Demokratien gegen den Terrorismus nicht ist: Er ist nicht Irak, er ist nicht Guantánamo. Der Kampf gegen den Terrorismus ist: Vereinte Nationen, internationale Staatengemeinschaft, eine starke EU und Geltung des Völkerrechts. Er ist eine Allianz gegen den Hunger und eine Allianz der Zivilisationen gegen Armut und Krankheit“.
Also kein Kampf etwa gegen die mörderische, apokalyptische Ideologie der Islamofaschisten, die vom weltweiten Kalifat, Scharia für alle und der Auslöschung Israels träumen. Das käme Zapatero nicht in den Sinn, denn die Ursachen des Terrors sind für ihn Hunger, Armut und Krankheit. Leider verrät er uns nicht, warum es dann keine Schwarzafrikaner sind, die sich in kenianischen und ägyptischen Hotels, tunesischen Synagogen, israelischen Linienbussen und Cafés, britischen U-Bahnen und, nicht zuletzt, spanischen Vorortzügen in die Luft sprengen. Auch die New Yorker Zwillingstürme wurden nicht von HIV-infizierten, mittellosen und darbenden Schwarzen zerstört. Eines ist gleichwohl möglich: Zapatero könnte al-Qaida, Hamas, Hisbollah et al. als Rächer der Enterbten betrachten, als Kämpfer gegen westliche Überlegenheit, Ungerechtigkeit und Globalisierung, deren Daseinsgrund entfällt, wenn der Westen nur brav alles teilt und noch mehr Ärzte in aids-verseuchte Landstriche schickt. Jedenfalls wendet sich der spanische Regierungschef energisch gegen „Kreuzzüge“, während er den von den Jihadisten ausgerufenen „Heiligen Krieg“ nicht zur Kenntnis nimmt. Eine recht pikante Einstellung, denn eines der ersten Territorien, welche die radikalen Islamisten für ihren Glauben zurückzugewinnen trachten, ist al-Andalus – Andalusien. Osama bin Laden und seinen Spießgesellen liegt die Reconquista nämlich immer noch schwer im Magen.
Vielleicht hätte Zapatero in dieser Woche mal Zeitung lesen oder fernsehen sollen. Bin Ladens Stellvertreter Aiman al-Sawahiri hat sich gerade mit einer 48-minütigen Videobotschaft an die Amerikaner und „allgemein an die Menschen im Westen“ gewandt und sie dazu aufgerufen, zum Islam überzutreten: „Wir laden alle Amerikaner und Ungläubigen ein, zum Islam zu konvertieren“. Den US-Soldaten ließ er wie folgt das Blut in den Adern gefrieren: „Ihr wisst, wenn ihr als Ungläubige im Kampf gegen die Muslime sterbt, kommt ihr direkt in die Hölle!“ Und der zum Islam übergetretene Kalifornier Gadahn sekundiert: „Schlagt den richtigen Weg ein, bevor es zu spät ist und ihr dasselbe traurige Ende erfahrt wie tausende vor euch.“
Das hört sich natürlich schon etwas anders an als der robinhoodeske Kampf für die Witwen und Waisen, den Zapatero auszumachen meint. Aber es kann halt nicht sein, was nicht sein darf.
Im gleichen Interview frohlockt der Sozialist über die Stationierung europäischer Truppen (also eigentlich über die Abwesenheit von US-Militär) im Libanon, der „schlimmsten Konfliktzone der ganzen Welt“ (sic!), denn: „Nur sie gelten als legitim.“ Zwar gelten sie vor allem als mindestens so zahnlos wie der späte Wolfgang Neuss, weshalb sieben Meilen vor der Küste gurkende Fregatten und fern der syrischen Grenze sich irgendwo duckende Blauhelme aus Frankreich oder Italien für die Hisbollah locker zu verschmerzen sind, aber da Zapatero für die USA ungefähr genauso viel übrig hat wie die Araber, wollen wir ihn gern in dem Glauben belassen.
Für den Weltfrieden und globale Gerechtigkeit sorgen also die rechtmäßigen Kämpfer gegen den Terrorismus: die Staatengemeinschaft inklusive aller Regimes, die den Terror nach Kräften fördern, und die arabischen Staaten, die in Petrodollars schwimmen. Demnächst beauftragen wir dann Marc Dutroux mit der Leitung eines Kindergartens.
5 Comments:
Irgendwie ist es ja auch beruhigend zu sehen, dass auch in anderen Ländern die Politiker genauso hirnamputiert sind wie bei uns :-)
Eine Freundin von mir schickte mir bezüglich Spanien mal einen Artikel aus einer spanischen Zeitung. Laut dem Artikel konvertierten wohl außergewöhnlich viele ETA Mitglieder zum Islam und ein großer Teil wanderte nach Mexiko in's Exil. Sehr zum Ärger der mexikanischen Regierung betrieb man dort eine sehr agressive "Missionsarbeit." Leider finde ich den Artikel nicht mehr.
Aber er paßt zu Zapatero und seinen Ansichten.
Chapeau übrigens zu dem Satz mit den Entrechteten, man kann ihn wie ein Mantra vor sich hertragen, aber offensichtlich hat sich die Mär der "armen Entrechteten", die komischerweise immer aus relativ aufgeklärten Gesellschaften kommen, in den Köpfen festgesetzt.
Zapateros Einlassungen sind der Beleg dafür, dass er, wie viele "Meinungsmacher" in der freien Welt, nicht nur vom Islam keine Ahnung hat, sondern auch den Fehler begeht, zwischen Islam und Islamismus zu unterscheiden.
Dieser Unterschied existiert meiner Ansicht nach nicht.
Es gibt nur mehr oder weniger gewaltbereite Muslime.
Das Problem liegt aber in der "Offenbarung" und dem Selbstverständniss des Islam selbt. Also ein Islam-immanentes Problem.
Herauskommen kann die islamische Welt hier nur durch eine radikal-exegetische Hinterfragung des Koran, der Hadhiten und der Sunna.
Da diese Hinterfragung im Koran aber per se abgestraft wird, gestaltet sich die ganze Sache mehr als problematisch - um es wohlwollend zu interpretieren.
Wer in Deutschland außer einigen Ausnahmen - hat den Mut, dies auszusprechen?
Franzoesische Truppen gelten im Libanon garantiert nicht als legitim. Der ehemaligen Mandatsmacht wird unterstellt (wohl nicht ganz zu Unrecht), dass sie ihre Einflussphaere mit allen Mitteln zu erhalten trachtet.
Zapateros unkritische Einstellung, so wie die vieler unserer (europäischen) Politiker zum Islam, lassen sich nicht mehr nachvollziehen. Die devoten Bekenntnisse unserer Meinungsbildner über einen friedlichen und toleranten Islam, die geradezu gebetsmühlenartigen Wiederholungen u. Ermahnungen, dass Islam und Islamismus doch grundlegend voneinander zu unterscheiden seien, wirken mittlerweile ignorant und unverfroren.
Die wahre Fratze dieser klerikalfaschistischen Ideologie darf man gerade wieder im Hinblick auf die jüngsten Papstäußerungen "genießen". Da hat der Oberhirte offensichtlich sehr präzise den Nerv der "friedlichen" Muslime getroffen. Die ersten Mordaufrufe haben dann ja auch nicht lange auf sich warten lassen. Ein prominenter Geistlicher in Mogadischu hat schon am Freitag dazu aufgerufen, den Papst für seine Äußerungen zu "jagen" und zu töten, wiederum andere muselmanische Eiferer drohen gar mit der Vernichtung Roms.
Mordaufrufe, die Tötung einer Ordensschwester in Somailia, Brand- und Sprengstoffanschläge auf Kirchen in Palästina sind also der Ausdruck eines friedlichen Dialoges zwischen Christen und Muslimen. Der "friedliche und ach so tolerante" Islam entlarvt sich wieder einmal selbst!
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